a2m

bei meinen ersten versuchen zum geigenassembler hab ich einige fehler gemacht, die eigentlich schon abstaktionsvermögen verlangen, was ja nicht im sinne der stilistischen merkmale ist. ich war schon bei höheren sprachen, die sich mehr auf menschliches denken begründen als auf die eigenschaften des instrumentes, setzte allgemeines wissen voraus – aber versuche es nochmal mit einer überarbeiteten variante.

bisher war die tonart nur aus der solmination zu erkennen, die aber zur interpretation jedes einzelnes tones wichtig ist, dieser hinweis darf also eigentlich bei keiner anweisung fehlen.

um ein vollständiges bild zu erhalten, ohne immer frequenzen angeben zu müssen, was wohl stilistisch korrekt wäre, beschränke ich mich auf die muster, die mir bereits bekannt sind.

ich fang mal mit der diatonik an, weil das grad relevant ist, und könnte das bei bedarf später ergänzen.

so definiere ich wie vorher auf jeder saite zwei oktaven aber nichtmehr linear wie vorher sondern mit zwei dimensionen um die liste zu verkürzen.

deren eine sind die vertikalen tonstufen in römischer zählart, sieben in einer oktave, fünfzehn für jede einzelne saite insgesamt:

  1. pm.. / prm – prime – grundton
  2. sk.. / sek – sekunde
  3. tz.. / trz – terz
  4. qr.. / qrt – quarte
  5. qn.. / qnt – quinte
  6. sx.. / sxt – sexte
  7. st.. / spt – septim
  8. ok.. / okt – oktave
  9. nn.. / non – none (sek‘)
  10. dc.. / dec – decime (trz‘)
  11. ud.. / und – undecim (qrt‘)
  12. dd.. / dod – dodecim (qnt‘)
  13. td.. / tzd – terz decime (sxt‘)
  14. rd.. / qrd – quart decime (spt‘)
  15. qd.. / qnd – quint decime (okt“)

`

die früheren angaben minor (i) oder major (a), ersetze ich durch die gewählte tonart. eine zweite dimension bilden also die anfangsbuchstaben entweder der c grundtonarten oder die nummern einer syntonischen skala.

  1. ly / ..y – lydisch
  2. io / ..i – ionisch
  3. mx / ..x – mixolydisch
  4. do / ..d – dorisch
  5. ae / ..a – aeolisch
  6. ph / ..f – phrygisch
  7. lk / ..k – lokrisch
  8. g1 / ..1 – syntonisch I
  9. d2 / ..2 – syntonisch II
  10. a3 / ..3 – syntonisch III
  11. e4 / ..4 – syntonisch IV
  12. h5 / ..5 – syntonisch V

`

die formel kann getrennt geschrieben

  • sek ly, bn

`

oder zusammengefasst werden

  • sky bn

`

es handelt sich jeweils um die lydische sekunde auf buna.

ich weiß noch nicht welche schreibweise besser ist, dabei ist es manchmal auch egal. die nennung der saite als weitere dimensionalität ist nicht tautologisch (mehrfach gleiche information), ich behalte die grundformel bei und sage, dass mehr informationen ein schnelleres verständnis erleichtern können. Ellipsen (auslassung von selbstverständlichem) sind ja immer möglich.

  1. cl – clara – helle saite
  2. bn – buna – zweite saite
  3. md – media – mittlere saite
  4. pf – profunda – tiefe saite

`

die solmination bleibt erhalten als kleiner denksport, für eine perspektivisch erweiterte darstellung – die methadimension sozusagen aller tonstufen der tatsächlich gespielten tonart. diese ließe sich womöglich herleiten, kann aber nicht überflüssig werden.

ich erinnere daran dass

  • sxy md, so – sexte lydisch media

`

und

  • sxk md, la – sexte lokrisch media

`

zwei völlig unterschiedliche werte sind, die sich sowohl im klang als auch in ihrer bedeutung underscheiden. in noten wäre das g minor und g major, semantisch geht es aber noch weit darüber hinaus, wie schon aus der solmination zu sehen ist.

dabei ist interessant, dass sich unter umständen die positionen auf einzelnen saiten durch wechselnde anweisungen der tonart finden lassen, die dem gesamtmuster nicht widersprechen. die tonart einer saite ist nicht festgelegt, dient nur im einzelfall die jeweils richtige tonstufe zu finden. am ehesten fällt das auf, wenn ich eine syntonische interpretation versuche – wie ich das mache, weiß ich noch garnicht – aber auch bei den grundtonarten wird das je nach genauigkeit der spielart passieren, das kann ich praktisch zeigen.

bis jezt war ja noch garkein richtiges assembler zu sehen!

meine geige ist euf sexten gestimmt, wahrscheinlich ist das mit normalen saiten unmöglich nachzumachen.. in

d profunda

h media

g‘ buna

e“ clara

;)

als einfachstes beispiel zur orientierung die grundmelodie der lydischen tonart in neuem assembler:

  • skf md, do1 – phrygisch media
  • tzf re1
  • qrf mi1
  • qnf fa1
  • sxf so1
  • . – pause
  • sxf so1 – immernoch media
  • qnf fa1′
  • qrf mi1
  • tzf re1
  • skf do1
  • tzf re1 .. – doppelt lang
  • .
  • sxf so1
  • qnf fa1′
  • qrf mi1
  • tzf re1
  • skf do1
  • tzf re1 ..
  • .
  • tzf re1
  • qrf mi1
  • qnf fa1
  • sxf so1 . – länger
  • tzi bn, ti1 … – buna ionisch
  • tzi ti1 – ansatz
  • qri do2′ – streichen
  • tzi ti1 – bindung
  • ski la
  • sxf md, so
  • ski bn, la
  • tzi ti
  • tzi ti .. – streichen
  • tzi ti
  • qri do2
  • qni re
  • ski la
  • ski la
  • tzi ti
  • qri do2
  • qni re
  • ski la1
  • ski la
  • tzi ti
  • qri do2
  • sxf md, so1
  • sxf so
  • ski la
  • tzi ti
  • tzi ti
  • tzi ti
  • qri do2
  • ski la1
  • sxf md, so
  • ski bn, la
  • ski la
  • tzi ti
  • sxf md, so
  • qnf fa
  • sxf so
  • .

`

.. das war noch nichtmal das halbe lied.

ok, das reicht erstmal.. wow ist schon ganzschönes hirnjogging und ich bin so strukturiertes denken garnicht gewöhnt.. weiß nichtmal ob ich grobe fehler gemacht hab. das timing scheint noch aufgaben zu stellen, das hab ich so noch garnicht gesehn, aber ist wohl auch das größte problem in einer 1:1 abbildung. in noten sind ja schon einfache relationen 1/4. note 1/8 . note usw. vorhanden. schätze so eine assemblerzeile wird noch ein bisschen länger – mit den zuerst vorgestellten parametern bogenlänge und spielart könnte das gehn.

es ist wirklich leichter intuitiv irgendwas zu spielen als das abzubilden. wie sich das lesen lässt.. naja.. noten wären tatsächlich überschaubarer gewesen, aber ich geb noch nicht auf – zudem gibt es keine geeignete !! mir bekannte !! art für html notenschrift bequem zu bearbeiten und zu lesen.

mein assembler ist in jedem fall noch ascii und damit 100% textfähig. sollte das ein vorteil bleiben?