lagen

lage null – prime

der zeigefinger liegt dämpfend auf dem grundton einer saite, oder erreicht den ersten halbtonschritt für phrygisch, lokrisch, syntone skalen ohne stammtöne oder einsaitige skalen mit dramaturgie.

lage eins – quint

der kleine finger liegt auf der reinen quinte. diatonisch spielen sich so sekunde, terz, quarte und quinte des grundtones einer saite. jeder finger erreicht eine einzige tonstufe.

lage drei – oktav

die bequeme mittellage

der zeigefinger liegt auf der reinen quinte, der kleine finger auf der reinen oktave einer saite.

diatonisch spielen sich quinte, sexte, septime und oktave zum grundton der saite.

lage fünf – quart

die höhere lage

von der reinen oktave zur reinen quarte einer saite

lage sieben – septim

schwierig

quarte, quinte, sexte, septime

der kleine finger kann zusätzlich die oktave noch erreichen, in dieser höhe ist es aber auch sinnvoll einfach frei zu spielen und die oktave z.b. mit dem ringfinger zu greifen.

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zweite lage – sekund

dieses zwischenspiel kann diatonische halbtonschritte unter einem finger vereinen oder um einen solchen halbtonschritt hin und her wechseln, sie reicht also von der sekunde einer saite bis zur sexte.

über vier saiten spielt sich diese variante wie von selbst bis in die höchste lage hinauf. auf der dicken profunda wird damit eine lange saite gespielt in tiefen tönen, so wie es natürlich ist, die helle saite clara wird ganz kurz gegriffen für kurze schwingungen in hohen frequenzen.

freie lage

ja.. was halt geht. es wirkt manchmal steif so stur nach festen mustern zu spielen, die eine gute orientierungshilfe sind. eine feste lage, einschließlich der zweiten, geht dabei von einem wechsel über alle vier saiten aus, das kann die handhabung des instrumentes erleichtern und erlaubt vor allem in der dritten lage schulter und hals zu entspannen, den kopf frei zu bewegen mit blick in die umgebung.

aber gerade mit sehr unterschiedlichen saiten aus bronze oder silber, naturdarm und stahl, ist ein sturer saitenwechsel zu spießig, weil ich ja hier nicht vom klavierspielen rede, auch auf der gitarre hat jede saite ihren eigenen charakter, ich muss deshalb für die passende stimme in einer oktave vertikal spielen – auf derselben saite bleiben. das geht mit wechsel von null zur ersten in die dritte lage.. zum beispiel. irgendwann machen die finger, was sie wollen und suchen sich den bequemsten weg.

leider ist es hier wichtig das instrument gut zu halten. klassisch geht das zwischen kinn und schulter, wobei ich mehr mit der schulter von unten drücke (und nur für den kurzen moment, wo es nötig ist) als mit dem kinn von oben, wie es naheliegender erscheint durch diese krückenhafte vorrichtung, mit der musiker gewöhnlich ihre geige zieren, und die ein rutschen verhindert – leider auch jede berührung mit der schwingenden decke – edle musiker glauben wohl auch mit jeder berührung der haut gleich den geldwert ihres instrumentes zu beschädigen xD zum glück ist meine geige nicht das geld wert, was sie an emotionen hervorbringt.

eine zweite möglichkeit ist aus der bequemen mittellage den klangkörper mit dem handballen gegen die brust, die schulter oder an den hals zu drücken und den freien lagenwechsel nur mit den fingern auszuführen ohne den druck des handballens zu verändern – anstatt wie vorbildhaft mit der ganzen hand an der saite hin und her zu gleiten.

um nicht irgendwo einen krampf zu bekommen können diese möglichkeiten je nach stimmungsbild der interpretation wechseln, wodurch ja überhaupt erst die charakteristik einer geige entsteht.

die kunst ist halt irgendwie auch das ding richtig festzuhalten.