Vogelsang

Und es gibt noch immer keine funktionierende methode ein flötenrohr mit tonlöchern einzuteilen.

die üblichen muster sind bei mir nicht allgemein anwendbar, und ich habe auch noch keine zufriedenstellende rechnerische lösung gefunden.
das einzige, was mir momentan einfällt ist die eingängigen frequenzen der diatonik mehr oder weniger zufällig zu finden und gleichartige flöten zu reproduzieren.
die aktuell als knochenflöte bezeichnete version aus 16ner isorohr mit ca.15mm innendurchmesser vom maß eines passenden rundholzes für den block mit so genanntem kernspalt ausgehend, ist 165mm lang und hat löcher bei 30mm jeweils von beiden enden, wovon eines das anblasloch ist, sowie 50mm und 74mm, welche durterz und quinte erzeugen, wenn das erste loch die große sekunde ist.

ich erhalte damit annähernd die töne

c, d, e, g

das ist auf steinzeitniveau eine pentatonik, weil ich durch einfaches überblasen zumindest noch das c der höheren oktave erreiche, was bei diesen maßen dann allerdings mehr ein cis ist.
ich vermute der kernspalt muss mindestens das doppelte des innendurchmessers lang sein. bei genau diesem maß auf jene länge ergeben sich durch den anblasdruck erhebliche schwankungen von bis zu einem halben ton in beide richtungen.
es kann also sein, dass ein längerer block diese schwankungen minimiert, weil ich bei einer länge vom dreifachen des durchmessers eine schwankung von weniger als einem viertel Ton bemerkt hatte, allerdings waren da die rohre insgesamt auch länger.
ich frage mich rein theoretisch, bei welcher länge des luftkanales bis zum anblasloch diese genauigkeit nachlässt und ob dann der ton verschwindet oder bei kleinsten luftdruckschwankungen ein überblasen stattfindet.
naja, erstmal werde ich nicht soweit gehen, um bastelarbeit und material zu sparen, von dem eine ganze menge draufgeht bei stetig wachsendem anspruch an die tonqualität und unzähligen annähernden, wechselnden und gescheiterten versuchen.

wahrscheinlich sind solche schwankungen auch erstmal ganz gut, weil ich vom gehör her ein bisschen spielraum habe den richtigen ton zu treffen, und ich fände gern noch einen ton a oder bB der vollständigkeit halber und für eine dann auch im modernen sinne gültige pentatonik nahe meiner terzsprünge.

die große sekunde von c nach d  an zunehmen bietet den vorteil eine bessere annäherung an durterz und quinte zu erzielen.
es gibt also dann nach dem ideal der steinzeitflöte

c, d, e, g und ayi mit c
als ayi [a-ji] bezeichne ich jetzt mal einen ton bB zwischen a und b bzw. a und ais/hes ~ der besseren aussprache wegen.
wenn ich davon ausgehe, dass die native knochenflöte aus meinen händen deutlich erkennbar um h liegt, ergäben sich töne wie in etwa

h, cis, es, fis, gis-a

also im prinzip sämtlich einen halbton tiefer und damit nicht als gängige noten allgemein interpretierbar.

die intervalle große sekunde, durterz, quinte, übermäßige sexte und oktave sollten aber schon ein relativ vertrautes klangbild abgeben.
durch variation der spielweise lassen sich aber halb und zwischentöne erzeugen, die ganz und gar ungwöhnlich sind und wohl etwas märchenhaft wirken.
an dieser stelle gilt die philosophie der ersten stunde – fehler zu akzeptieren und effektvoll anzuwenden.
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also.. noch ein loch bei in etwa 97mm ergibt das h, womit ich die urtonreihe

c, d, e, fa, g, ayi, h, c
problemlos spielen kann.