Poetica

Punkrock

Gespielt in pseudo C-moll auf der Punkrockgitarre mit Stimmung f b es b f – das b ist kein h, die standart h Saite fehlt.

Die Bünde sind nach reinen Intervallen der Harmonik eingesetzt.

Das wären auf einer normalen Gitarre in etwa der zweite, der dritte, vierte, fünfte Bund, der siebte Bund, der neunte und der zehnte mit dem zwölften und darüber so weiter. Die Bünde dazwischen fehlen, um leichter zu greifen, und der erste Bund fehlt eben, damit die Saiten tiefer liegen können.

Bundrein ist die Punkrockgitarre nicht, sie ist gemessen an der Saitenlänge von oben und von unten genau die Hälfte bis zur Oktave vorzugsweise 32cm. Die Oberschwingungen liegen also bestenfalls genau unter den Bünden, beim Spielen werden alle Töne dadurch ein bisschen hoch gezogen. Beim Punkrock muss das so sein.

Gespielt werden auf den oberen drei Saiten Powerchords, auf den mittleren drei Saiten offene Chords, und die unteren drei Saiten spielen paarweise reine Quinten. Powerchords können unten gespiegelt werden oder einfach einsaitig Melodien gespielt vom Grundton der dritten Saite bis zur Septime der dünnsten Saite in Es-Dur über naja gute drei Oktaven. Das sollte für Punkrock reichen.

Jenseits jeder klassischen Zählweise kommen zuerst die Offenen Chords auf den mittleren Saiten. Tonika, Dominante, Subdominante, Melodika1 und Melodika2 heißen die Tonstufen von Oktave, Quinte, Quarte, Terz und Sexte der Dur Pentatonik. In Noten entspräche das B-Dur, was sich gut und einfach in Rock’n’Roll Motive einfügt.. streng genommen ist das aber geschrammel, weil in B-Dur nicht der Ton as sondern ein a existiert. Es bleibt also bei c-moll. Soviel zum theoretischen Gelaber über meinen Punkrock.

Romantisches und Zigeunermusik

Auf Geige, Viola und Bratsche Tonarten, die sich auch aus harmonischen Motiven aufbauen lassen. Vor allem finden sich Töne im Spiel zweier benachbarter Saiten, wobei eine Saite immer im Grundton mitschwingt, auf der anderen werden die Abstände der Töne gesucht. Gefunden werden Klänge entsprechend der Obewrschwingungen des Gruntones ähnlich wie bei einer Gitarre nur um eine Quinte versetzt. Kombiniere ich die Oberschwingungen einer benachbarten Saite mit den Oberschwingungen der gespielten Saite, ergeben sich bestimmte Muster, die sich größtenteils überlagern und ergänzen.

Was sich in diesem Zusammenhang für mich gut anhört, lässt sich nicht immer logisch erklären, aber es lassen sich immer dieselben Muster erkennen.

Auffällig ist, dass die Aufeinanderfolge von großen, einfachen und kleinen Tonschritten erstmal keinen Regeln folgt und die Tonauswahl ein bisschen ungewöhnlich gestaltet wird.. zumindest für das europäische Ohr, das sich an Pop, Rock und stumpfe Klassik gewöhnt hat. Das fremdartig erscheinende findet sich zum Teil in arabischen Tonarten, zum Teil im Flamenco und kommt dem schon sehr nahe, was viele Menschen Zigeunermusik nennen.

Um viel Platz auf einer Saite zu haben, und vollständige Tonarten passen genau auf eine Saite im spielbaren Bereich, sie werden also auch hin und wieder auf einer einzigen Saite gespielt, beginnt das ganze mit einem möglichst kleinen aber harmonischen Halbtonschritt, dem so genannten dramatischen Ton.

Es folgt ein kleiner Terzsprung über etwa drei Halbtöne und ein Halbtonschritt. Hier landet das Tonmuster auf einem harmonischen Punkt der Saite, wo Oktave zur tieferen Nachbarsaite und Quarte der gspielten Saite übereinander liegen. Dieser Punkt ist ein Orientierungspunkt in der ersten Lage der Hand. Ein korrektes Spiel kann immer durch Anspielen der Nachbarsaite Überprüft werden. Es muss hier konsonant klingen. Der Punkt und die Nachbarsaite hören sich gleich an, die tiefe Saite halt nur tiefer.

Jeder Einzelne Ton hat im Verhältnis einen bestimmten Charakter und lässt sich so sehr gut finden – immer in hörbar harmonischen Verhältnissen zur Nachbarsaite – manchmal abwechselnd beiden, manchmal der höheren, am leichtesten der tieferen.

Nach einem weiteren Ganztonschritt folgt ein Halbtonschritt. Darauf setzt ein Ganztonschritt zur so genannten Mitte der Tonleiter. Die Mitte liegt nicht genau in der Mitte, aber es ist ein Ton der keinen direkten Partner hat, während alle anderen Tonstufen von einem Halbtonschritt begleitet werden.

[In vielen asiatischen Mustern finden sich auch drei Halbtonschritte aufeinanderfolgend, wo kein Ton in der Mitte existiert.]

Der nächste Ganztonschritt landet dann auf der tatsächlichen Mitte der gespielten Saite einem wichtigen Orientierungspunkt in einer der höheren Lagen der Hand. Das Verhältnis zu den Nachbarsaiten ist deutlich zu hören. In dieser Tonart wird das der Leitton genannt, er entspricht in etwa dem, was viele über den Dur Leitton sagen, denn der finale Ton folgt noch einen Halbtonschritt höher.

Die Tonart beginnt also einen halben Tonschritt über dem Grundton und hat ihre Entsprechung einen Halbtonschritt über der Oktave, wobei der Grundton nur einer einzigen der vier Saiten tatsächlich mitgespielt wird und als Referenz dienen kann. Es ist so immer ohne fremde Hilfe leicht zu überprüfen, ob ich die Töne richtig treffe.

Die Tonart erfährt noch einen kleinen Aufbau, und zwar einmal mit einer Terz, dem Halbtonschritt und einem Ganztonschritt. Der höchste Punkt der Tonart, der Umkehrpunkt des Spieles auf einer Saite, ist deutlich hörbar in harmonischem Verhältnis zur benachbarten tieferen Saite.

Dieses Muster bietet also drei wesentliche Orientierungspunkte – einen bei 1/4, einen bei 1/2 und einen bei 2/3 der gespielten Saite, wobei praktisch diese Punkte sich je nach Dicke, Material und Härte der Saite beim herunterdrücken unterschiedlich stark verschieben können, eine genaue Markirung ist also nicht möglich, es ist ungefähr abzuschätzen. Lege ich den Finger nur leicht auf die Saite und streiche sie, klingen flötenartige Obertöne besonders über diesen drei Punkten.

Gewöhnlich wird das vereinfacht auf zwei bis drei Saiten verteilt gespielt, sodass die Hand in einer sicheren und bequemen Lage bleiben kann. Allerdings ist es typisch für diese Art von Instrumenten, dass beim Besaiten immer die besten Einzelsaiten ausgewählt werden, die verfügbar sind, und somit sich die Saiten untereinander manchmal ein wenig manchmal deutlich in Qualität, Herkunft, Spannkraft und Alter also auch im Klang unterscheiden. Jede Saite ist also eine Stimme mit eigenem Charakter. Die Kunst liegt nun darin die vier unterschiedlichen Stimmen gut einzusetzen, sie auch zu kombinieren. Dabei wird die Begleitsaite kurz angerissen, während die Melodie der gestrichenen Stimme folgt.

Klassik

Ja hier spielt meine alte Liebe zur Diatonik mit, die ja schon oft beschrieben und nie umfassend erleuchtet wurde. Mittlerweile bin ich auch offen für gleichstufige Chromatik auf gewöhnlichen Gitarren oder temperierte Einstellungen je nachdem möglicherweise an einem Klavier wenns einfach nur um Musik machen geht, aber das wahre Gefühl kommt nur bei der Möglichkeit – und sei sie nur ungenutzt vorhanden – wirklich alles zu geben. Das Non Plus Ultra ist natürlich die echte Umsetzung auf bundlosen Saiteninstrumenten. Völlig frei von Grenzen und beschränkenden Normen.

Zur Flöte kann ich garnicht soviel sagen.

Sie entspricht immernoch der urtypischen Knochenflöte entweder mit Kernspalt – nach Art der Blockflöte vom Mundstück her – oder angeblasen wie eine Panflöte allerdings als einzelnes Rohr mit drei bis fünf Löchern.

Die Löcher orientieren sich an der Harmonik einer schwingenden Luftsäule und gleichzeitig an einfachen Verhältnissen zwischen Länge und Durchmesser des Rohres, wobei der Durchmesser zwar auf die Gesamtlänge Einfluss nimmt aber nicht auf den Abstand der einzelnen Töne. Also liegen die Löcher genauso auf einem dicken Rohr und einem dünnen mit gleicher Länge, es ist aber schon vom Gefühl her klar, dass das dickere Rohr auch wenigstens eine Bestimmte Länge haben sollte, und dass das dünne Rohr unnütz wird, wenn es zu lang ist. Es gibt ja auch Motive mit konischen Rohren, auch bei der Knochenflöte, der Durchmesser wird also zu den tieferen Tönen hin minimal größer. Den Abstand der Löcher beeinflusst das nicht, aber die Klänge erscheinen etwas runder.

Tja, und dann muss man halt rumprobieren mit Kombinationen oder auch mal halb verdeckten Löchern, wo sich diatonische oder harmonische Muster, phantastische Melodien oder einfach zu anderen Instrumenten passende Tonfolgen finden. Ein guter Zeitvertreib für langweilige Stunden, auch eine schöne Begleitung zum Geschichtenerzählen und zur Trommel oder ein roter Pfeffer auf die schwingende Saite – feurig und scharf oder süß und geschmeidig.