hartes dur

immer wieder hab ich mich gefragt, was es eigentlich für einen sinn macht die c saite auf h zu stimmen.

ok, der klang der westernakkorde in g dur wird dadurch auf der akkustikgitarre besser, dafür kann aber das f für c dur nur als barree gegriffen werden, was absolut kein vorteil ist.

ok auch in anderen tonarten als c dur rutschen die klassischen skalen nicht so schnell aus der stimmung raus. ich schätze wieder ein pluspunkt für g dur, weil auf c lydisch keine skala in f folgt, gibts einfach in e aeolisch und damit keinen nicht vorhandenen grundton auf der leeren saite.

was mir nicht klar ist, warum dieser halbtonschritt nicht für jede tonart flexibel reingeschoben wird sondern immer auf dem h bleibt. weil ja in c dur wär doch das ne super c saite mit f darunter und einen sauberen f dur akkord.

was ich jetzt erst gesehn hab und ziemlich cool fand, war die dur tonleitern mit großer septime auf der gitarre einen halben ton nach oben zu verschieben und so die gesamte skala mit ausnahme vll. der quinte in unreinen tönen zu spielen. einzige ausnahme ist die große septime, der dur leitton fällt auf die halbe saite, dem reinsten intervall auf der gitarre. dadurch bekommt der dur leitton einen echten leittoncharakter mit brilliantem klang gegenüber den unsauberen saitenintervallen ein echter leitstern.

die ionische und die lydische tonleiter bekommen dadurch einen unverwechselbaren charakter, aber eigentlich geht es um die ionische, die über h als lokrische gespielt fast vollkommen unrein wird und mit der reinen septime ganz ok klingt.

trotzdem, macht der halbton shift nur als flexible variante wirklich sinn, denn damit können alle tonarten auf der gitarre platz finden, wobei in c dur würde ich ihn nicht verwenden, in h dur würde der ganze satz einen halben ton tiefer gestimmt und hätte auch keinen shift drin.

danach ist die standart stimmung scheinbar wirklich für e moll und g dur optimiert, zumindest scheint mir das grad so.

weil aber g dur nur ein kreuz hat und allein der ton f aus den stammtönen zum fis wird, dürfte es ja wohl genügen den shift auf die f saite zu legen, denn das c ist ja vorhanden und muss nicht h werden.

shift nenne ich es, obwohl die saite tiefer gestimmt ist, weil ich das wort cool finde und für dur die tonleiter einen halbton höher rutschen kann.

der shift auf der c saite eignet sich also eigentlich nur für die fünf tonarten des dur/moll systems, die keinen ton c beinhalten dafür aber höchst wahrscheinlich ein h.

wie auch immer liegt der shift auf der klassischen gitarre auf der ionischen tonleiter, deshalb konstruiere ich das nach und sage als sinnlose theorie, wenn mixolydisch auf g liegt, dann ist ionisch auf c und wird geshiftet.

spiele ich aber mixolydisch auf d, so müsste ionisch auf g liegen dadurch müsste demnach g geshiftet werden. das ergäbe eine stimmung e, a, d, fis, h, e.

würde sinn machen, erscheint mir aber nicht vorteilhaft.

besser der shift liegt statt auf der ionischen auf der lydischen, damit würde ich den tritonus umgehen und hätte eine radikale dur tonleiter mit dem leitton auf der halben saite, wie gesagt.

ist eigentlich auch quatsch aber vom ansatz her etwas besser.

für mich ist ein shift wirklich vorstellbar nach der lydischen, also bei c lydisch von f auf e und somit wieder ganz hoch auf aeolisch.

nachdem der zyklus von moll nach dur durchlaufen ist, kann also wieder hoch geshiftet werden, indem die folgende saite einen halbtonschritt tiefer gestimmt wird.

da es also in g lydisch weder ein c noch ein f gibt, führt hier der shift zu h aeolisch und e dorisch, E dorisch, a mixolydisch, d ionisch und g lydisch.

das wäre mein system.

dem entgegen halten kann ich nur, dass im dur/moll system nicht die lydische sondern die ionische tonart die sinntragende ist und damit wären phrygisch und lydisch im shift nach der unreinen dur tonart parallel auf einer saite. dieses harte dur könnte lokrisch mit ionisch zusammen bringen.

ich finde trotz allem meine variante und evtl. die lydisch/phrygische mit der klaren ionischen besser. demnach wäre die klassische gitarre optimiert für g dur. meiner denkart nach unzweifelhaft für d dur.

das starre system erschließt sich mir jedenfalls in keiner überzeugenden weise.