punkrock

endlich, nach zwei jahren grübeln und probieren, bin ich überzeugt, dass ich punkrock spielen kann ohne etwas das punkrock heißt beim lernen zu imitieren.
ich glaub mal, das schafft sonstwer gut in einem jahr mit diesen voraussetzungen, und vom ersten moment an knallen die boxen.
ich hab mich jetzt auf dorisch eingestellt und übernehm das ideal der symmetrie in mein konzept der stimmung und gestaltung. dafür schaffe ich eine mitte und spiegle die seiten oder die saiten.
die punkgitarre sollte erstmal übersichtlich gestaltet werden, dafür muss erstmal jeder schnickschnack verschwinden und alles was sört abgerissen werden.

dafür kommen auch einige bünde runter, ich muss nicht alles spielen und das, was ich spielen will, gut greifen können.

am meisten stört dabei ganz klar der letzte halbton über der oktave und der darunter. die oktave ist mit der wichtigste tonschritt und mit der quinte das feld, was am häufigsten benutzt wird. ganz klar hindert der halbton mich am greifen und kommt gnadenlos weg.
jetzt beschränkt sich mein tonumfang nurnoch auf mittlere und moll tonleitern, die durtonleitern lydisch und ionisch fallen weg. danach kann ich lydisch und ionisch komplett rausdenken. der tritonus kann sofort als nächstes verschwinden. dadurch befreie ich die quinte.
weil der halbton über der oktave weg ist, muss für die symmetrie auch der erste bund dran glauben. die erleichterung ist relativ gering, weil die ersten bünde weit genug auseinander liegen, aber es erleichtert in jedem fall die orientierung auf dem griffbrett, wenn  ein deutliches muster zu erkennen ist.

es bleiben im rennen äeolisch, dorisch und mixolydisch.

die tonart phrygisch scheidet aus.
jetzt bleibt noch zu überlegen, wie die vereinbar sind.
auf der gitarre nach quarte gestimmt folgen die tonleitern phrygisch, aeolisch,dorisch, mixolydisch, ionisch, lydisch. die deri liegen also zusammen, und folgen von oben nach unten

aeolisch, dorisch, mixolydisch

gespiegelt nach oben

mixolydisch, dorisch, aeolisch
ich erhalte aeolisch, dorisch, mixolydisch, dorisch, aeolisch
die tonlage wäre e moll mit e a d a e

das sieht sehr gut aus und kann einiges, es spielt in meiner grundtonart c lydisch mit g dur und e moll auf den noten c, d, e, fis, g, a, h, c.

ein traum. nur bin ich nicht beethoven und ich möchte mit anderen zusammenspielen, deshalb beschränke ich mich auf die stammtöne, und mit ein bisschen überwindung kann ich mich von der äeolischen tonart vorläufig verabschieden. die erleichterung auf der großen sexte spendet reichlich trost, denn die meisten melodoka spiegeln sich über die dur terz folgend der einfachen pentatonik mit ihren dominanten charakteren durterz, quarte, quinte, reine sexte und oktave.

das sind die wichtigsten bünde und müssen frei greifbar sein, die äeolische sexte ist definitiv im weg.
bleiben dorisch und mixolydisch, die beiden mittleren tonarten.

sollte ich auf quarte und quinte stimmen genügt der wechsel zweier tonarten, ich hätte einen offenen akkord, aber dafür ist das stimmungsbild wellenartig und nicht symmetrisch. stimme ich aber über eine spiegelung ergäben sich

dorisch, mixolydisch, ionisch, mixolydisch, dorisch

als einzige möglichkeit mit dem handicap, dass der leitton der durtonleiter fehlt.

die saite, die als spiegelachse dient hat also ein unvollständiges tonmuster, und ich denke mir diese mit der einfachen pentatonik der naturtöne mit durterz, quarte, quinte, große sexte und oktave.

damit kann ich leben.
das wars, ich habe die bünde auf ein minimum reduziert, es bleiben

  • der zweite 14
  • der dritte 15
  • der vierte 16
  • der fünfte 17
  • der siebte 19
  • der neunte 20
  • der zehnte 21
  • und der zwölfte —

soweit ist inzwischen aufgefallen, dass die gitarre nur fünf saiten hat. naja, das ist eigentlich ein nobrainer. 

ich hab noch nie erlebt, dass die dünne e saite länger als die a saite überlebt, die fehlt also normalerweise sowieso, ist auch nicht schlimm, es reichen locker fünf, zumal die letzten beiden auf quinte gestimmt sind, erreiche ich ungefähr den gleichen tonumfang. zumindest ausreichend.
das schöne ist, ich hab mehr platz auf dem griffbrett, zum einen kann ich die saiten oben über dem sattel gleichmäßig verteilen und dabei gehen sie noch ein kleines stück auseinander, für weniger filigrane pranken, und ich hab weiter unten über der oktave platz um die saiten zu zerren ohne dass ich dabei leicht über den rand komme und schaffe damit schon gut einen halbton.