perfect pitch

jetz gehts in die chromatik. ich erstelle ein intonationsmuster, das am besten zu mir passen soll.

dazu nehme ich die aeolische pentatonik des pythagoras und ergänze sie durch die reine durterz, reine quarte und reine quinte.

dann addiere ich die dur sexte der diatonik in major.

dazu kommt die phrygische sekunde als major.

das sieht doch schonmal fabelhaft aus. ergänzen könnte man das durch einen temperierten tritonus und eine große septime in minor und hätte eine komplette chromatische zwölftonskala aus reinen und diatonischen klängen mit geringfügiger temperierung.

ich nehme

  1. phrygische sekunde (maj)
  2. dorische sekunde (maj)
  3. mollterz (min)
  4. reine terz (1/5)
  5. reine quarte (1/4)
  6. temperierter tritonus
  7. reine quinte(1/3)
  8. aeolische sexte (min)
  9. lydische sexte (maj)
  10. dorische septime (min)
  11. große septime (min)
  12. reine oktave

zur legende

ich bezeichne die diatonischen möglichkeiten als major und minor so, dass jedes der diatonischen paare einen kleineren und einen größeren partner hat. die unterscheidung des großen oder kleinen intervalls in der fertigen zwölftonskala heißt moll und dur.

also mollterz und durterz sind einmal drei und einmal vier chromatische halbtöne, wogegen durterz minor die kleinere der beiden diatonischen möglichkeiten darstellt, die zur durterz führen. major wäre die größere variante der beiden diatonischen möglichkeiten. die reine terz beschreibt das saitenverhältnis 1/5 oder das intervall nach dem entsprechenden oberton.

weil aber die sieben antiken tonarten bestimmten intervallen zugeordnet sind, die eindeutig bleiben, ist die moll sekunde major gleichbedeutend mit der phrygischen sekunde. die moll sekunde minor wäre also die lokrische sekunde entsprechend ihrer nativen intonation.

eine dorische sexte ist die sexte aus der nativen dorischen skala und entspräche der dur sexte minor. dem kleineren der beiden möglichen diatonischen intervalle für eine große sexte.

die ergänzungen in klammern sind also im prinzip überflüssig.

einzige unstimmigkeit ist, dass die große septime bei den antiken tonarten nur in major existiert, weil sowohl lydisch als auch ionisch (wie auch phrygisch) auf der mixolydischen skala liegen, die ausschließlich aus major tönen besteht. die ionische septime wäre also entsprechend dem dur leitton unzweifelhaft major.

ich müsste also für ein abgerundetes klangbild in jedem fall die ionische septime wählen.

das problem, was daraus entsteht ist, dass die bünde der ionischen septime und der reinen oktave zu nah zusammen liegen und so die oktave nur sehr schwer zwischen den bünden einer gitarre zu greifen wäre.

am bedten wäre es wahrscheinlich die ionische septime anzunehmen, den bund auf der gitarre aber frei zu lassen, um der oktave mehr raum zu machen. in diesem fall würde ein shift helfen, der durch runterstimmen der saite die dur skala nach oben verschiebt und den leitton auf die oktave. mit diesem shift müsste ich abe unbedingt eine lokrische sekunde annehmen anstatt der phrygischen sekunde, weil ich ja sonst wieder einen minor ton bekommen würde in der großen septime der geshifteten skala.

das würde mein gesamtes klangbild durcheinander bringen und ergäbe

  1. lokrische sekunde
  2. dorische sekunde
  3. mollterz
  4. mixolydische terz
  5. reine quarte
  6. kleiner tritonus
  7. reine quinte
  8. aeolische sexte
  9. lydische sexte
  10. dorische septime
  11. ionische septime
  12. reine oktave

das ergäbe die kirchentonart.

ok, die ist auch nicht schlecht, rein diatonisch und kein bisschen temperiert. ich hab die schon am start, die is gut und man kann dabei bleiben.

aber ich suche ein neues intonationsmuster für meine e gitarre aus der einfachen pentatonik. die reine sexte auf die lydische sexte zu verschieben ist eine ästetische frage und ist angenommen. dadurch entsteht außerdem etwas mehr platz zwischen einer aeolischen sexte (min) und der lydischen sexte (maj) als mit dem reinen intervall und der höhere ton hört sich besser an. außerem wird so der abstand sehr kurz zur dorischen septime, und das idt klanglich sehr vorteilhaft.

die dorische sekunde ist obligatorisch eine phrygische sekunde würde ich hier mal der üblichen vorziehen und bin mal gepannt wie das klingt.

bleibt also nur die große septime, und hier muss es dann wohl die minor version sein, und ich gehe davon aus, dass das ein wenig schräg klingt und sage das ist gewollt. der unglaublich hohe dur leitton klingt mir zu sauber, zu glatt und zu klar.

ich probier das einfach mal.

im grunde ist das gute an der sache, dass ich 26 eindeutig referenzierbare intervalle hab bei denen ich auch hauptsächlich bleibe und nur der tritonus gut temperiert wird, und ich setz den mal frei nach schiller auf 1/3 des intervalls zwischen dem großen und dem kleinen tritonus der diatonik.

ich nenne dieses intonationsmuster „frei nach schiller“