dur und moll

ist dis gleich es?
von diesem standpunkt aus erscheint die diatonik auf verschiedenen ebenen als zweigeteilt.

vergessen wir die existenz der klassischen tonleitern und nehmen nur an, dass eine diatonische tonleiter aus sieben einzeltönen besteht, die aus den zwölf gegebenen tonstufen ausgewählt werden.

dann wäre die frage natürlich nein. aber ist dann nicht auch a ungleich a!
diese behauptung zeigt eine gewisse ironie, denn klar gibt es nicht nur unterschiede bei den zwischenstufen, den nicht zur stammtonleiter gehörenden grundtönen der westlichen musikwelt. es gibt natürlich auch ein kleines und ein großes a, aber wie soll ichvdie nennen.
die bezeuchnung minor und major beschreiben sehr gut die charakteristika von dur und moll in diesem zusammenhang, aber es gibt das problem einer zweiten ebene.
betrachtevich zuerst eine chromatische skala mit zwölf halbtönen, vll die tastatur auf einem klavier, dann ist cis gleich des representiert durch eine einzige tastegenauso wie e oder f.

auf dieser chromatischen skala betrachte ich die sieben töne der klassischen tonleiter

  1. prime ein einziger grundton
  2. sekunde kleine oder große
  3. terz dur oder moll
  4. quarte reine oder tritonus
  5. quite reine oder tritonus
  6. sexte dur oder moll
  7. septime große oder kleine

im englischen immer unterscheidbar in major und minor

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bastel ich also eine beliebige tonleiter mit

  1. prime c
  2. sekunde major
  3. terz major
  4. quarte minor
  5. quinte major
  6. sexte major
  7. septime minor

dann erhalte ich nach meinem bild die mixolydische ton halbtonfolge auf einer chromatischen skala in c.
um die verwirrung in grenzen zu halten, nach dem prinzip dur und moll kann ich auch etwas unternehmen, das es bfi pythagoras nicht gibt.

  1. prime a
  2. sekunde major
  3. terz minor
  4. quarte minor (reine)
  5. quinte major (reine)
  6. sexte minor
  7. septime major

damit erhalte ich eine moll tonleiter mit dem dur leitton der großen septime anstatt der kleinen wie bei aeolisch.

nach den regeln des pythagoras, das auf einen halbtonschritt mindestens zwei ganztonschritte folgen sollen, kann es diese tonleiter nicht geben. im kontext dur und moll ist sie ohne weiteres möglich.

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das ist ja alles schön und gut auf einer skala mit zwölf festgelegten halbtönen.

jetzt bietet aber die vollständige diatonik zu jeder der zwölf tonstufen nicht eine feststehende note sondern immer zwei töne einen kleineren und einen größeren.

! Die einzige ausnahme ist immer das c, welches durchgehend nur einmal existiert als die definierte oktavgrenze und damit ist c gleich c in jeder form der interpretation dieser skala!

jetzt komme ich auf das problem einer passenden benennung.
nenne ich die große dursekunde

im unterschied zur kleinen dursekunde jetzt sekunde major major anstatt minor major oder major minor.. das stiftet ein bisschen verwirrung.

ich versuche mal

  1. prime a major (ok)
  2. sekunde dur minor (ach käse!)

was soll ich nur tun?

soll ich mich festlegen auf eine beschreibung große dur sekunde, dann müsste ich das eigentluch nur konsequent durchhalten.

ich versuche es einmal mit phrygisch nativ

!aufgepasst c ist gleich c

  1. große prime e
  2. große moll sekunde
  3. große moll terz
  4. große quarte
  5. große quinte
  6. sexte grundton c
  7. große moll septime

oder besser die kleine und große als angehängtes attribut major oder minor

nativ aeolisch a

  1. prime min
  2. große sekunde Maj
  3. kleine terz c
  4. quarte min
  5. quinte Maj
  6. kleine sexte min
  7. kleine septime min

hmm.. so richtig ist das noch nicht überzeugend. vor allem frag ich mich ist der grundton immer major oder minor nach der tonart.. was ist dann mit dorisch?
das bringt mich alles nicht weiter, ich brauche feststehende namen.
die notennamen helfen da, wie oben schon gesagt echt wenig, weil ja bis auf c alle töne zwei varianten groß oder klein haben und nicht nur die falsch als halbe töne bezeichneten fis, gis, es oder as.

wie unterscheide ich also g minor von g major?

vielleicht so
lydisch

  1. g major
  2. a major
  3. h major
  4. cis (der kleine tritonus)
  5. d major
  6. e major
  7. ges (der große dur leitton)

in dem fall wäre die tonart g major mit g, a, h, cis, d, e, ges.

das macht keine probleme, da alle töne major sind, solange sie nicht anders genannt werden.

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probe mit dorisch in g

  1. g minor
  2. a major
  3. b minor
  4. d major
  5. e major
  6. f minor

als extremstes beispiel.
mit dem grundton c

  1. c
  2. d major
  3. dis (minor)
  4. f minor
  5. g major
  6. a major
  7. b minor

mit dem grundton c ist das klar, ich frag mich nur immernoch, wähle ich die große oder die kleine variante eines grundtones, wenn ja streng genommen der verauf der intervalle dadurch beeinflusst wird. das ist zwar dann nichtmehr diatonik.. aber ich glaube die antwort ist klar.
ich wähle als intonationsgrundlage immer eine von c ausgehende tonleiter und erhalte dann entsprechende tonfolgen in dur oder moll für einen in ihr vorkommenden grundton meiner komposition.
c lydisch

  1. c
  2. d M
  3. e M
  4. ges
  5. g M
  6. a M
  7. h M

ergibt g dur mit gM, aM, hM, c, dM, eM, ges und g
ok

c aeolisch

  1. c
  2. dM
  3. dis
  4. fm
  5. gM
  6. gis
  7. bm

also dis dur mit dis, fm, gM, gis, bm, c,  dM und dis.
das ist mir zu verwirrt, ich denke ich lass das erstmal offen.