transponieren

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einzelne leser kritisieren das sie diese gedanken nicht sehr leicht konkret umsetzen können.

wir betrachten also nochmal die philosophie der diatonik provisorisch auf klassischen musikistrumenten.

wir gehen aus von dem prinzip dass jeder tonleiter die wir verwenden sieben töne zur verfügung stehen.
diese töne werden einfach nummeriert mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7. (8)

oder

a b c d e f g (a)

der achte ton gleicht dem ersten ton und ist entsprechend eine oktave höher oder tiefer.

„do re mi fa so la ti do“

werden die noten gesungen, wobei wiederum die letzte silbe der ersten gleicht und somit den ersten ton in der benachbarten oktave bezeichnet.

mit dem keyboard lässt sich dieses prinzip am leichtesten verstehen wenn wir schwarze und weiße tasten als vollständig gleichwertig betrachten.

wir benutzen mit dem keyboard hier aufsteigende tonleitern und experimentieren frei nach geschmack.

es existieren nach unserem muster einige einfache regeln.

die benennung der töne findet in antiker weise statt sie heißen

1. prim (8=1 oktave)
2. sekunde
3. terz
4. quarte
5. quinte
6. sexte
7. septime

jede tonleiter enthält fünf ganztonschritte und zwei halbtonschritte.

wichtig! ist zu verstehen dass nicht der ton selbst ob auf schwarzer oder weißer taste ein ganzer oder halber ton ist sondern der abstand zwischen zwei tönen gemeint ist.

da wir auf der klassischen skala – tastatur zwölf halbtonschritte finden muss also zwischen jedem ganztonschritt genau eine entweder schwarze oder weiße taste liegen.

in einer oktave von c nach c beispielsweise liegen also genau sechs ganztonschritte

von c nach d nach e nach fis nach gis nach ais und c fertig

weil zwischen dem e und dem f keine schwarze taste zu finden ist, ist der schritt von e nach f ein halbtonschritt. diese einteilung ist bezogen auf die einfache c dur tonleiter, sodass von c ausgehend alle weißen tasten die c dur tonleiter bilden, auf der wir „alle meine entchen“ spielen.

wir finden auf der tastatur jeweils zwei stellen an denen keine schwarze taste vorhanden ist, diese punkte repräsentieren die jeweiligen halbtonschritte in der c dur tonleiter.

eine weitere regel dieser philosophie ist, dass zwischen den halbtonschritten mehr als ein ganztonschritt liegen muss.

es sollen also nicht zwei halbtonschritte aufeinander folgen.

wir finden deshalb zwischen den halbtonschritten entweder zwei oder drei ganztonschritte. dieses muster erkennen wir auf der keyboardtastatur wieder.

wir sehen die schwarzen tasten in paaren oder in dreiergruppen angeordnet.

die einfachste regel ist dass sich die tonleiter in jeder oktave gleicht.

wir suchen uns also aus den zwölf tasten sieben aus und vermeiden es unter allen umständen eine der fünf übrigen zu spielen.

wir können experimentell auch einmal nur die fünf übrigen spielen, eine vermischung gilt aber als fehler und sollte mit größter sorgfalt vermieden werden.

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das ganze wird nun anschaulicher wenn wir es gleich richtig probieren.

wir nummerieren die halbtonschritte 1 bis 12 in der oktave von a‘ nach a“

1 a
2 ais
3 h (b)
4 c
5 cis
6 d
7 dis
8 e
9 f
10 fis
11 g
12 gis

von c das hoffentlich jeder kennt ausgehend ist das a leicht zu finden indem wir zählen c d e f g a (b) auf den weißen tasten.

wir können nun die tasten durchnummerieren indem wir sie mit der entsprechenden zahl bezeichnen.

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wir erstellen nun ein muster das den oben genannten regeln entspricht. die c dur tonleiter sähe demnach so aus

prim 4
sekunde 6
terz 8
quarte 9
quinte 11
sexte 1
septime 3

wir komponieren nun ein lied:

prim,, terz,, quinte,, quinte, quarte, terz, sekunde, prim.

wir spielen also

4,, 8,, 11,, 11, 9, 8, 6, 4.


was ist jetzt transponieren!

als transponieren bezeichne ich das übertragen einer komposition auf eine andere tonleiter.

wir erzeugen also nach den bekannten regeln eine beliebige tonleiter, in etwa so

prim 5
sekunde 7
terz 8
quarte 10
quinte 12
sexte 1
septime 3

und spielen mit dieser neuen auswahl die bekannte komposition

prim,, terz,, quinte,, quinte, quarte, terz, sekunde, prim.

also

5,, 8,, 12,, 12, 10, 8, 7, 5.

wir erkennen deutlich die melodie, sie ist in gleicher weise harmonisch, wenn das instrument gut gestimmt ist, diese selbe melodie auf einer neuen tonleiter hat allerdings einen völlig neuen charakter.

nehmen wir nun diese tonleiter als gegeben an, so können wir beliebige melodieen spielen.

diese melodieen sind solange harmonisch wie wir strikt den rahmen der tonleiter einhalten und umso harmonischer je verständiger wir die philosophie der diatonik beachten.

diese beschreibt wie töne miteinander kombiniert werden können, denn einstimmig lässt sich im prinzip jede beliebige folge dieser sieben töne spielen ohne vom persönlichen geschmack und vorlieben mal abgesehen irgendwie falsch zu klingen.

gemeinsam spielt man oktave oder quinte.

das trifft in jedem fall zu.

im erweiterten sinne kommt noch häufig die terz dazu denn aus der diatonik errechnet sich in bestimmter reihenfolge welche töne am besten zueinander passen, dies richtet sich natürlich nach der art, wie die tonleitern im diatonischen system erzeugt worden sind.

dazu ist wichtig zu verstehen, das in der echten diatonik töne in bezug zu anderen tonleitern nicht nur um halbtöne sich unterscheiden, sondern dass einzelne töne sich ebenfalls abhängig vom modus um eine 1/8 ton verschieben!

auf dem keyboard klingt das alles aber nicht immer sehr harmonisch und manchmal sogar schräg.

für eine kürzere und einfachere schreibweise zum komponieren einfacher harmonieen eignet sich neben der zählweise mit den buchstaben ebenfalls die schreibweise für gesangsnotation.

unsere komposition in gesangsnotation

doo mii soo so fa mi re do

oktavhöhe und tonqualität, lautstärke, attack, decay, sustain, release und so weiter müssen halt trotzdem irgendwie intuitiv bleiben solange groß und kleinschreibung vorzeichen usw. nich reichen alle eigenschaften einer melodie wiederzugeben, deshalb ist es auch nicht wichtig was wir aufs papier schmieren solange jeder der es wissen soll es auch lesen kann.