Wie finde ich den richtigen Ton
Ich unterscheide allgemein die drei Tongeschlechter Harmonik, Diatonik und Chromatik,
nach dem Vorbild einer Fantasiegestalt und Traumfigur, die ich Pythagoras nenne,
obwohl es ganz sicher Übereinstimmungen mit einem echten Pythagoras gibt.
So kann ich beim Thema bleiben und irgendwie glaubhaft machen,
dass das Tongeschlecht hier etwas wesentliches ist,
was man wohl einem Pythagoras glaubte,
mir sicherlich nicht.
Tongeschlechter beschreiben die Art,
wie bestimmte Töne gefunden werden,
und wie diese dann benutzt werden können Musik zu machen.
Einem Tongeschlecht können physikalische Gesetzmäßigkeiten zugrunde liegen
oder auch mathematische sowie philosophische Gedanken.
Ein Tongeschlecht kann aber auch von praktischen Erfahrungen bestimmt werden,
von kulturellen Besonderheiten oder der Beschaffenheit bestimmter Instrumente,
ihren Einschränkungen und Möglichkeiten.
Die Tongeschlechter unterscheiden sich von so genannten Tonarten oder Tonleitern,
von denen es hunderte, ja vielleicht tausende gibt.
Wenn ich über die westliche Musik hinausschaue,
nach Indien yu Beispiel,
weiß ich garnicht ob es nicht auch millionen werden.
Tonarten können zum Beispiel Dur oder Moll sein.
Und schon erscheint dieses Gegensatzpaar peinlich in Anbetracht dessen,
dass es angeblich tausende sind.
Jede Tonart ist charakteristisch
und findet sich wieder in bestimmten Tonleitern
oder auch Skalen genannten Abfolgen von Klängen in bestimmter Tonhöhe.
Eine Tonleiter mit sieben klassischen Tonstufen,
die sehr viele Menschen hier kennen,
ist die C-Dur Tonleiter,
sie ist bekannt durch unzählige altertümliche Kinderlieder wie -
Alle Meine Entchen.
Diese Tonleiter findet sich auf dem Keyboard
in der Folge aller weißen Tasten beginnend mit der Taste auf dem Ton c.
Die Unterscheidung in drei Tongeschlechter erklärt,
wie diese Tonarten entstehen, welche Töne sie benutzen,
und in welcher Beziehung sie zum gesamten Universum der Musik stehen können.
Tongeschlechter beschreiben die Verhältnisse bestimmter Töne zueinander
und die Art ihrer Musikalität an sich.
![Harmonik](/brix/HARMONIK.jpg)
Das Tongeschlecht der Harmonik beschreibt Töne,
die auf natürliche Art entstehen,
und entweder aufgrund bestimmter physikalischer Gesetze
auf einfache Weise erzeugt werden können
oder unter bestimmten Bedingungen von ganz alleine auftreten.
Die Harmonik beinhaltet vor allem Tonarten,
die pentatonisch interpretiert werden können,
und solche,
für die es keine festgeschriebenen Regeln gibt.
Die Harmonik eignet sich nicht nur für Kinder,
Naturvölker und Wissenschaftler,
sie bietet nicht nur Einsteigern die besten Möglichkeiten
schnell zu einem akzeptablen Erfolg zu gelangen,
sie bietet in ihrer Überschaubarkeit die besten Voraussetzungen
Musik überhaupt erst zu verstehen,
und trotzdem:
Die bunte Vielfalt ihrer Möglichkeiten ist nur beschränkt durch Fantasie
und Vorstellungsvermögen.
![Diatonik](/brix/DIATONIK.jpg)
Im Gegensatz zu Naturtönen ist die Diatonik bestimmt
durch eine künstliche Gestaltung des Klangraumes
mithilfe einfacher philosophischer und mathematischer Grundideen.
Die Diatonik ist sehr stark reglementiert durch diese Prinzipien
und erfordert ein hohes Maß an Übung,
Verständnis oder Talent
und kann nur auf besonderen,
häufig klassischen Instrumenten, vollständig realisiert werden.
Mit der Violine steht dieses Konzept,
auf einem Klavier dagegen bleibt bis heute nur die Simulation
durch harte oder weiche Anschläge möglich.
Die Diatonik bestimmt nicht nur die klassischen Tonarten,
sie legt im Wesentlichen den Grundstein für die gesamte westliche Musik,
denn obwohl kaum ein Mensch die vollständige Ideeenwelt der Diatonik kennt
- hier wird sie vorgestellt -,
beeinflusst sie doch das gesamte Spektrum unserer Musikkultur
auf derart überzeugende Weise,
dass es ohne sie kaum eine westliche Musikkultur gäbe.
Widersinnig scheint, dass diese alte Philosophie seit dem Mittelalter
weitgehend in Vergessenheit geraten oder Teil einer entfernten kulturellen Elite ist.
Die Kirche habe sich eines Teils dieses Gesamtwerkes bedient und den ganzen Rest
vollständig unter den Tisch fallen lassen,
ist eine mögliche Erklärung.
Jede dieser Vorstellungen überzeugt, dass es sich bei der Diatonik um etwas
außergewöhnliches handelt, das ich sehr gerne vorstelle.
![Chromatik](/brix/CHROMATIK.jpg)
Als eine Antwort darauf,
warum die echten klassischen Tonarten (dato) nur selten in ihrem vollen Umfang Anwendung finden,
ist die Chromatik als Tongeschlecht auf jeden Fall zu knapp bemessen,
aber sie bietet die Möglichkeit
sowohl die Prinzipien der Harmonik
als auch viele Motive der Diatonik miteinander zu verbinden,
das eine sinnvoll zu ergänzen,
das andere deutlich zu vereinfachen,
allgemein verständlich zu machen
und vor allem auf Instrumenten zum Klingen zu bringen,
die in ihrer Bauart nur beschränkte Möglichkeiten bieten
wie zum Beispiel einem mechanischen Klavier,
das mit vollem Tonumfang und einer Vielzahl an zusätzlichen Tasten
nicht von einem Menschen alleine spielbar wäre.
Es ist eine lang erprobte Wissenschaft - Kompromisse zu finden,
die das alles unter einen Hut bringen.
Chromatik bedeutet im Wortsinn ein Verändern
der Klangfarbe bestimmter Tonfolgen zugunsten von Popularität,
Erlernbarkeit,
Geschmack und Vielseitigkeit musikalischer Möglichkeiten.
In vielen Fällen betrifft das auch intuitive Musikgestaltung in freiem Gesang
oder durch die Erzeugung von Geräuschen auf eine Weise,
die nicht eindeutig reproduzierbar ist.
Chromatik ist deshalb ein unbegrenzt weites Feld,
weil sie prinzipiell keine Beschränkungen bietet
aber in sich auch sehr wenig Anhaltspunkte zur Orientierung.
Ein Teilgebiet der Chromatik ist also auch das Erfinden von Tönen
und musikalischen Strukturen,
was sich mittlerweile in sehr komplexen kulturwissenschaftlichen Abhandlungen verliert,
die nicht selten als weltfremde Spinnerei gewertet werden,
und Menschen,
die sich als musisch gebildet schätzen,
der Herausforderung dienen.
Das ist längst nicht alles nur Theorie,
auf den heißesten Partys
und exzessivsten Konzerten
können Klänge erlebt werden,
die sich nur fühlen
aber nicht erklären lassen.
Die Kunst solche Klänge zu erzeugen ist Teil der Chromatik.
Der Gedanke drängt sich auf,
dass Musik mehr ist als nur bestimmte Töne zu treffen,
und deshalb steht die Frage im Raum,
wieso ich nichts über Dinge sage,
die eigentlich noch wesentlicher dazu beitragen
als das Erkennen bestimmter Regelmäßigkeiten
und Muster zur mehr oder weniger erfolgreichen Einteilung des Klangraumes,
und wenn ich sage,
diese Dinge sollten eigentlich dem Menschen im Blut liegen,
wieso dann nicht auch ein bestimmter Tonumfang.
Musik existiert für Menschen schon lange bevor es Physik,
Philosophie oder Notensysteme gab,
und jede Erzeugung bestimmter Klänge hat ihren ganz eigenen Charakter.
Das erscheint alles glaubhaft,
ich sage nur soviel,
dass die Zerteilung von Rhythmen in Viertel,
Sechstel und Achtel mir absolut nicht zusagt,
und dass etwas lebendiges durch solche Versuche
nur sehr unzureichend beschrieben werden kann.
All das bietet letztendlich immer nur eine grobe Orientierung.
So ist die beschriebene Tonalität auch auf Perkussionsinstrumenten
wie Trommeln oder Becken vorhanden -
ebenso wie auf allen Medien,
die Klang erzeugen.
Sie lässt sich gerade hier nicht immer eindeutig zuordnen
und ihre Umsetzung ist besonders vom Gehör
und auch vom Gefühl bestimmt.
Hier gehts zum WebLog mit formlosen Texten
zu allen möglichen sinnvollen oder sinnlosen Gedanken.
Er zeigt chronologisch vor allem meine musikalische Entwicklung
seit den ersten Versuchen 2015 Panflöten
und Gitarren zu bauen
und die Gestaltung der Musikwelt durch definierte Töne zu verstehen.
Ich hatte von sehr wenigen und
beklagenswerten Versuchen
mich im Kindesalter zu einer grauenhaften Musikalität zwingen zu lassen,
die nur zum Ergebnis hatten,
dass ich bis hierhin alles in diesem Bereich für ein Mysterium hielt
und eine unerreichbare,
göttliche Kunst -
zu hoch für einfache Menschen -
keine musikalische Vorbildung
und keine positiven Erfahrungen im Umgang mit Musikinstrumenten jeder Art.
Der dort sichtbare Fortschritt erscheint vll. einigen zeitweise naiv,
die weniger beklagenswerte Umstände genießen durften,
aber offenbart wie und -
dass ich alles ohne nennenswerte Quellen
und ohne qualifizierte Hilfe selbst entwickelt habe
und auch die nunja - Fähigkeit
meine Erkenntnisse musikalisch umzusetzen sind weitgehend selbst erworben
- frei von starken Einflüssen jeder Art.
Auf diesem Weg hab ich also nicht immer gleich alles im Ganzen begriffen,
was vielen selbstverständlich erscheint,
und konnte ein vollkommen unvoreingenommenes Bild gewinnen.
Dabei hat sich von den wesentlichen Grundlagen der ersten Schritte
bis zu den heutigen Ergebnissen meiner Arbeit
von der stetigen Korrektur neu bewerteter Fehler
und einer immer kleinschrittigeren Entwicklung abgesehn
sehr wenig verändert,
ich kehre mit freien Ideen
immer wieder zu denselben Motiven zurück.
Ich bette diese Motive mit bekannten Begriffen in ein Konzept ein, das zum Teil,
obwohl ich es für Allgemeinwissen halte,
und es die Grundlage vor allem der Klassik bildet,
in krassem Gegensatz zur aktuellen Praxis
westlicher musikalischer Motivation stehet,
dessen Ausgestaltung mir unglaublich profan erscheint,
sich trotzdem aber in seiner Komplexität nicht erschöpfen lässt.
Die Qualität der Klänge
und ihr Facettenreichtum
tritt in der Populärmusik hinter eine starke Verallgemeinerung zurück,
ihr Erkenntnisreichtum weicht einer Abstraktion,
die kaum ergründet oder hinterfragt wird,
und die zugunsten einer Elitebildung
zwar eine unglaubliche Vereinfachung darstellt,
aber in der Gesamtheit ihrer schulischen Vermittlung
auf unterschiedlichen sozialen Ebenen
nicht unbedingt eine gleichwertige Erleichterung sein will.
Wer mir also glauben möchte,
dass ich im wesentlichen eigene Gedanken wiedergebe
und diese nach Möglichkeit in ein allgemeines Konzept integriere,
kann sich davon hier überzeugen.