Tritus.Rocks

Einleitung


ZerOne
Intonation
Synaestesie
Komposition
Tuning
Craft

Nüchtern betrachtet ist Musik ein Mysterium. Schon einfache Klänge können so komplex und vieldimensional sein, dass hohe Naturwissenschaften wie die Astrophysik oder die Thermodynamik ganz gewöhnliche Fachgebiete der Akkustik als gleichwertig anerkennen müssen, sogar zueinander in besonders enger Beziehung stehen.

Doch so universell unsere Vorstellung von Musik auch sein kann, was wir gewöhnlich als musikalisch erleben, findet in dieser Form nur auf unserem Planeten, der Erde, und ausschließlich in der so genannten Troposphäre statt, in unserer ganz alltäglichen Atemluft, wo Vögel fliegen, wo wir den Regenbogen, wo wir Natur, Wind und Wetter erstaunen dürfen.

Dass auch Tiere unter Wasser singen und womöglich sogar Wesen in und um unsere Galaxie, die in flüssigem Stickstoff umherschweben, lass ich mal so stehn.

Musik in menschlicher Erfahrung erzeugt immer eine Schwingung der uns umgebenden Atemluft, und nur diese schwingende Luft können wir Menschen unmittelbar als musikalischen Klang empfinden.

Jetzt soll also ein einfaches Phänomen der irdischen Luft vergleichbar sein mit Astrophysik? Das zu ergründen wird zunehmend philosophisch, und ich überlasse es der Fantasie sowie sicheren Erfahrungswerten darauf aktuell befriedigende Antworten zu finden.

Musik war seit der frühen Menschheitsgeschichte genauso eng mit Religion verknüpft, mit Zauberei oder Medizin, mit Märchen und Mythen, wie es bis ins Zeitalter intelligenter Maschinen unmöglich bleibt ihre Bedeutung vollständig zu ergründen.

Die menschliche Stimme ist damit unmittelbare Ausdrucksform unseres universellen Klangempfindens, sie transportiert nicht bloß schwingende Luft aus der Umgebung unseres Herzens in die Welt der Troposphäre sondern ihren ganz eigenen Charakter, viele Informationen und Emotionen, auch Gefühle auf natürliche Weise im normalen, alltäglichen Leben und weit darüber hinaus bis hin zu vielfachen Orgasmen im musikalischen Erleben und leuchtender Imagination.

Wir vergessen zu oft, wie mühsam wir unsere Sprachfähigkeit erlernt haben, wie wenige Menschen beim Vortragen von Gedichten tatsächlich dann einen Orgasmus kriegen, und wie mühsam es dann immernoch ist sich über Grenzen hinweg mit oh und ah befriedigend zu verständigen.

Um dem zu begegnen dient die Verwendung von Gegenständen und Instrumenten zur Klangerzeugung seit Urzeiten einer vollständigen Abstraktion.

Diese Abstraktion führt zuletzt zu einer enormen geistigen Vereinfachung und Bereicherung der Vorstellungswelt Musik. Diese Abstraktion aus jahrtausende alter Erfahrung lässt sich heute sehr leicht durch intensive Schulung ab dem Tag der Geburt und die vollständige Hingabe bis zum Tod hinreichend verstehen und zunehmend auch als emotionale Sprache anwenden.