die abreise aus nürtingen war nicht schwer, am ende gab es einfach nichts mehr wofür es sich noch zu bleiben gelohnt hätte. nach wiederholten annäherungsversuchen meiner untervermieterin kam es letztendlich zu mehr oder weniger gewalttätigen sexuellen übergriffen und der bedingungslosen forderung meine berechtigung zu wohnen dadurch zu erwerben dass ich mit ihr schlafe.. ich glaube das gleiche ist mir in dem gleichen umfeld schonmal passiert #freu ..und ich sehe das als klares zeichen dass mit schwaben von diesem schlag dort nicht auszukommen ist. viel weniger einfach war die frage zu beantworten wo dann sicher anzukommen wäre, ich bin jetzt in leipzig gelandet, eher weniger zufällig.
seit anfang august wohnungslos streckenweise obdachlos und seit drei wochen völlig mittellos warte ich auf eine gute entwicklung. ich muss sagen selbst an den miesesten tagen hat es mir hier besser gefallen als bisher und es gibt gute und weniger gute perspektiven.
die szene hier ist durchwachsen mit parasiten.. reichen und neureichen spießern die punk als lifestyle cool finden und auch einen haufen geld dafür bezahlen sich als alternative und künstler fühlen zu dürfen. manche schaffen aus ihren privilegien heraus gewisse freiräume die allen nutzen andere bunkern sich ein in regelrechten schlössern die götzentempeln der punkszene gleichen und feiern ihre coole lebensart.. als punk steht man da draußen und fragt sich warum es keinen weg rein gibt.. die frage ist müßig.
es gibt auch andere räume die von menschen bewohnt werden denen es noch nicht gänzlich an geist fehlt.. natürlich werden die wie eh und je von ordnungsbürgern und spekulanten bedrängt aber sie können sich problemlos behaupten.
überall wird gebaggert und gegraben. mein erstes obdach eine alte garage wurde im zuge umfassender baumaßnahmen anfang september dem erdboden gleich gemacht. immerhin habe ich schon ein paar tage später neue möglichkeiten gefunden.. manche vielversprechend andere eher weniger gut. die öffentlichen einrichtungen wahren nur den schein einer sozialen und integeren stadt.. man ist fremden gegenüber misstrauisch.. und ich verstehe auch langsam warum.. man hat angst zu helfen.. es gibt zu viele die zelebrieren dass sie am rande der mittellosigkeit in subkulturen leben obwohl sie über alle maßstäbe hinaus wohlhabend und privilegiertsind. das wort solidarität ist ihnen fremd sie wollen einfach so cool sein, wie wir es sind oder wie wir es in ihrer vorstellungswelt schon immer waren.