in tune

beim spielen hat sich die tiefe f saite weiter in richtung e entwickelt, das liegt wohl auch daran, dass ich von der bratsche tiefere töne gewöhnt bin, im praktischen war es einfacher weiter oben die terz und quart zu greifen, also reine bequemlichkeit, das e selbst konnte ich garnicht brauchen, hab es so auch nicht erreicht, trotzdem hab ich meine saiten durchgemessen und bin auf die frequenzen

167Hz (e+25c)

229Hz (b-29c)

344Hz (f-26c)

580Hz (d-21c)

gekommen.

das liegt im bereich meiner hörgewohnheiten, die abweichung in cent bezieht sich auf eine gleichstufige chromatik mit a440Hz, die pitch lab einfach mit angibt. die tatsächliche abweichung von meinen richtigen tönen ist minimal.

bemerkenswert ist nur die tiefste saite, das ist keine für mich sinnvolle frequenz – hört sich auch nicht so an, und ich hab eine weile gerätzelt, ob das irgendeinem bekannten muster nahe kommt, so hab ich nochmal verhältnisse aus der harmonik gesucht und bin – wohl schwer von begriff – ganz klar zurück auf diatonische muster gekommen.

hier nochmal frequenzen und verhältnisse vom grundton c ausgehend der harmonik:

reine terz 5/2 mit 160Hz

reine quart 2/3 mit 341,3_Hz

reine sexte 5/3 oder 8/5

wikipedia konnte helfen die bekannten verhältnisse leicht aufzufinden.

das e 160Hz ist natürlich viel zu tief, selbst das E major der diatonik ist als freischwingende saite kaum zu gebrauchen.

ein e kommt also nicht in frage, der zwischenton bleibt in annäherung ein mit absicht stark verstimmtes diatonisches f minor. nur der tiefere sinn dieser absicht wird mir nicht klar.

darauf die quart ergibt b (major), ich dachte aber trotzdem an hes also b minor. warum das, ja das ist nicht egal.

der schlüssel liegt beim D, das ich sofort als den stammton festgelegt habe nach meinem ersten stimmungsmuster, wie es im wesentlichen immernoch gilt. das D liegt also auf der leeren saite, und wie sich gut beschreiben lässt, wird so ohne weiteres keine leere saite gespielt. indem ich also die volle stahlsaite ein wenig abdämpfe wird das D eventuell schon zu hoch, dämfe ich aber die saite von d minor, so habe ich ein leichtes vibrato und erreiche den gewünschten ton.

ich bin also von der nur bequemen haltung wieder abgekommen, weil ein klarer offener akkord in jedem fall von größerem vorteil ist, konnte mich aber noch nicht klar gegen das E entscheiden – ein diatonisches E major auf der vierten saite ist sehr leicht mit der dritten saite als eine art powerchord beim anschlagen zu spielen, obwohl dieser ton selbst nicht ins gesamtkonzept passt. ich bleibe hier noch wechselhaft, der vorteil von stahlsaiten. die weichere saitenspannung erlaubt eingeschränkt ein gitarreartiges spiel im gegesatz zur recht harten besaitung einer klassischen violine. ich neige von anfang an zu weicheren saiten, obwohl ich nylon z.t. überspanne, auch wenn sie das bogenspiel ein bisschen schwieriger machen, wo die kleinste abweichung deutlich zu hören ist, der klang ist aber auch weniger durchdringend, etwas leiser im empfinden und sanft. ich fahre ja auch ein extrem weiches skateboard, auf dem kaum jemand stehen kann, selbst sehr gute skater zum teil nicht, ohne rumzueiern. nicht, dass ich mal nen ollie könnte, was jeder sonst als erstes lernt.. wohl eine konstante in meiner persönlichkeit, wer macht sichs nicht gern leicht, ein softie bin ich vielleicht aber naja.. ich glaube nicht, obwohl ein bisschen zart besaitet im gemüt ja doch, wer weiß, es reicht wohl für richtigen punkrock.

also stahlsaiten lassen sich beliebig oft umstimmen, während nylonsaiten eher stimmstabil sind und lange brauchen um sich an einen ton zu gewöhnen, der dann kaum wirklich – selbst durch umstimmen, leicht zu verändern ist. die frage der besaitung ist also noch nicht endgültig gelöst, kaum gestellt. nylonsaiten haben einen sanfteren klang beim streichen, stahlsaiten haben als nachteil einen sehr festen zug, schneiden ein, verziehn das holz, schrubben sich ins griffbrett, klingen dafür stärker. es könnte sein, dass ich die beiden mittleren saiten irgendwann durch nylon ersetze, als tiefste saite etwa eine um 30 von der e-gitarre nehme, weil das auch schon cool ist, und als erste saite ebenfalls die billigste stahlsaite verwende, typisch für die moderne violine.

das charakteristikum, dass kein kompletter satz saiten sondern ein gemisch aus dem besten gerade verfügbaren zum einsatz kommt, darf sich in der violine voll entfalten, wenn nötig, ich hätte auch nichts gegen eine darmsaite ohne metallumspinnung, nur die beschaffung wäre ein problem, zur not rippe ich einen tennisschläger mit der frage wo ich diese einzige saite aufziehen könnte. ich nähme natürlich am liebsten für alle sowas wie nackten naturdarm oder umsponnene seide, bleiben wir mal auf dem teppich. nylon&aluminium auf der zweiten, chromstahl auf der ersten und kohlenstoffstahl mit zinn oder nickel als bassaite – ist das nicht zu hart, das wäre ein plan und realistisch, eher weniger realistisch wäre eine gute dritte saite tatsächlich mit silber und eine zweite mit titan, eine gute einzelsaite übersteigt schon den wert meiner geige, aluminium bricht leicht durch umstimmen, klingt aber super.. wie gesagt, das beste verfügbare in diese richtung, dabei muss das beste nicht zwangsweise teuer sein, das beste für mich nicht das beste für alle. komplett vernickelte gitarrensaiten auf der sperrholzbratsche.. eine legende sag ich, würde nie jemand kaufen – das ist auch ein vorteil! hab ich bei der geige auch schon drüber nachgedacht, ich glaube aber, die hielte das nicht aus, das griffbrett scheint mir zu weiches holz, die alte bratsche ist darunter sogar einmal aus dem leim gegangen, ist schon sehr robust der style – leider aber richtig geil.

die mittleren saiten also aus nylon wären stimmstabil, wenn ich mich festlegen könnte, stimmen ist für mich eigentlich kein problem. nylon hat auch was, mit guter toleranz für schwankungen, dass die stahlsaite für bass sich im tuning mal richtig was gönnen kann, ohne gleich alles zu verstimmen. die chromstahlsaite auf dem ersten platz, leider unangefochten weil zur zeit noch ohne alternative – mit gutem zug auch ziemlich stimmstabil – hält alles im gleichgewicht, nylonsaiten hätten da kaum einfluss drauf, und jetzt macht eine erste saite aus stahl erst richtig sinn, man gibt den dingen einen sinn, die man nicht sinnvoll ändern kann. so lässt sich also die bassaite schon mit dem feintuner und vielleicht sogar vom wirbel aus sehr weit rauf und runter stimmen, ohne kurzfristig den rest der stimmung zu beeinflussen, das erscheint mir irgendwie cool. ich bräuchte dafür sehr schlechte nylonsaiten, die möglichst ewig erst eingestimmt werden müssen. teure nylonsaiten sind schneller eingespielt als qualitätsmerkmal, ich brauch aber welche, die unter den verrücktesten umständen ihren festen ton halten, sich also schon durch leichte spannungsänderungen nicht umstimmen lassen. richtig miese nylons kehren sogar in ihren exakten ton zurück, wenn sie um mehr als eine ganze note verstimmt werden, was schon im vergleich richtig meter braucht, das dauert aber ein paar stunden.. ist das nicht irre?

versuch mal damit live die stimmung zu verändern, vergiss es!

vier einfache stahlsaiten sind vorhanden und bleiben auch das non plus ultra vorerst, zumindest – bis sich ein festes tuning eingespielt hat, falls das je der fall sein wird.

die genauen frequenzen der diatonik, wobei ich – vom e major abgesehen – im moment klar auf der seite der minortöne bin, im sinne syntonischer ziele – vibrato nach oben – gerade auf stahl ist kein problem, leere saiten ungedämft eher kein guter stil.

e•159,8Hz E°162Hz

f•170,6Hz F°173Hz

hes•227,5Hz B°230,6Hz

f•341,3Hz F°346Hz

d•568,2Hz D°576Hz

die variante ges mit h und D major steht noch offen auch vielleicht mit einem F major, ein sehr edler ton, auf der tiefen saite, damit rutschte die erste lage einen halbton nach oben über der sexte, weshalb die erste saite sowieso gegriffen würde, D damit immer als referenzton bliebe, sehr statisch, schwieriger zu spielen, das war ja nicht grade mein ziel aber mit vielen vorzügen, ganz klar noch im rennen.