pattern

die 303 spielt also sequenzen in dauerschleife, diese können sich aus einzelnen oder mehreren bausteinen zusammensetzen lassen. diese bausteine werden hier patterns genannt. der pattern ist vergleichbar mit einem takt, dem teil in der notenschrift zwischen jeweils zwei senkrechten strichen, der einen bestimmten, relativen zeitwert hat. die einfache notenschrift dient als grundlage für die programmierung von sequenzen.

von sich aus arbeitet die 303 im 4/4 takt mit maximal einer ganzen und mindestens sechzehntel noten.

jeder pattern enthält demnach technisch gesehen sechzehn steps, die entweder einzeln oder zusammengefasst einen ton oder keinen ton spielen können.

um mit der programmierung einer sequenz zu beginnen, wähle ich zuerst eine speicherbank. diese sind nummeriert mit den arabischen ziffern 1 bis 8 und liegen auf den als weiße tasten angenommenen knöpfen des keyboards der 303.

jede speicherbank verfügt dabei über die sektionen a und b wie die vorderseite und rückseite einer schallplatte und gleichzeitig über die vier zuvor beschriebenen ebenen.

ich wähle wieder speicherbank 1 auf ebene I in sektion a, das rote lämpchen leuchtet über der entsprechenden taste.

mit START/STOP kann ich den inhalt prüfen, indem ich mir den pattern anhöre, danach drehe ich den schalter MODE auf PATTERN WRITE, um den schreibschutz zu entfernen.

der sequencer ist automatisch im function modus, was daran zu erkennen ist, dass er die gewählte speicherbank anzeigt.

jetzt kann der inhalt dieses speichers gelöscht werden. ich drücke CLEAR und gleichzeitig die taste 1, damit ist der speicherplatz 1 auf ebene I in sektion a leer und auf sechzehn mögliche steps voreingestellt.

möchte ich eine andere anzahl von steps wählen, halte ich die taste FUNCTION gedrückt und tippe gleichzeitig so oft hintereinander auf die taste STEP wie ich steps haben möchte. ich tippe acht mal für acht von sechzehn möglichen steps.

danach muss ich festlegen, wie diese steps als noten definiert werden, möglich sind acht sechzehntel, vier achtel, zwei viertel oder eine halbe note in ihren logischen kombinationen oder entsprechende pausen.

ich lasse FUNCTION los und drücke die taste TIME MODE, um mein hier als timing definiertes notenbild einzugeben. ich tippe im time modus, zuerst achtmal auf die taste STEP um acht sechzehntel noten einzugeben. der time modus wird automatisch beendet, wenn der gewählte umfang an steps aufgebraucht ist, das entsprechende lämpchen erlischt, und der sequencer kehrt zurück in den function modus, der den gewählten speicherbereich anzeigt.

nachdem bekannt ist, dass acht sechzehntel noten gespielt werden sollen, muss ich nun noch die gewünschten töne festlegen. dafür schalte ich mit dem taster PITCH MODE um auf das musikalische keyboard über die mittlere oktave.

ich gebe acht beliebige töne ein, indem ich die entsprechenden tasten drücke, ich wähle zur einfachen anschauung achtmal das tiefe c.

mit FUNCTION kann ich danach den pitch modus beenden und mit START/STOP ein erstes ergebnis hören.

nach dem beenden der hörprobe, wähle ich noch einmal PITCH MODE und kann mit der taste WRITE/NEXT die folge der einzelnen töne schritt für schritt aufrufen. dabei erklingt vom ersten bis zum achten schritt der entsprechende ton, wenn ich in folge achtmal WRITE/NEXT drücke, und die entprechende tonhöhe wird über der dazugehörigen taste angezeigt, solange ich WRITE/NEXT gedrückt halte, bleibt diese anzeige aktiv, dabei kann ich an jedem ton veränderungen vornehmen. ich kann zum beispiel eine andere tonhöhe wählen indem ich eine andere taste auf dem keyboard drücke. ich wähle den ton g.

gleichzeitig kann ich, solange ich WRITE/NEXT gedrückt halte, mit den tasten TRANSPOSE UP und DOWN den ton in die darüberliegende oder die darunterliegende oktave verschieben. ich drücke TRANSPOSE DOWN, das wird nun durch ein entsprechendes lämpchen angezeigt.

zusätzlich kann ich mit den tasten ACCENT und SLIDE einen akzent setzen, der die note besonders betont oder den ton mit dem folgenden ton effektvoll verbinden.

der slide effekt besteht darin, dass eine leichte schwankung hörbar wird, mit der der dafür ausgewählte ton in den folgeton hinübergleitet. mit dem akzent bekommt der ton einen leichten „hit“ und bekommt einen etwas anderen klangcharakter, der ihn auch ein bisschen lauter erscheinen lässt. der akzent wird durch einen slide nicht beeinflusst, es wird also nur die gewählte note betont und nicht auch die, die ein slide mit der akzenzuierten note verbindet.

besonders herausgestellt wir hier aus technischer sicht, dass ein slide am anfang der folgenden note beginnt und nicht am ende der note, die mit dem slide definiert wurde. zwei getrennt eingegebene noten gleicher oder unterschiedlicher tonhöhe werden dadurch zu einem einzigen, zusammenhängenden klang.

jede modifikation wird mit einem lämpchen angezeigt.

ich habe also dieses g eine oktave tiefer, mit einem akzent und lasse WRITE/NEXT los, wenn ich die taste wieder drücke, wird der zweite ton angezeigt, den versehe ich mit einem slide und lasse ihn sonst unverändert, und auch die übrigen sechs modifiziere ich nicht. Ich kehre mit FUNCTION zurück und wähle nochmal PITCH MODE, damit bin ich wieder am anfang. jetzt gehe ich mit WRITE/NEXT nocheinmal schrittweise meine tonfolge durch und sehe und höre die gewählten veränderungen.

nach FUNCTION kann ich mir dann mit START/STOP den pattern anhören und mit filtereinstellungen den klang gestalten.

mir fällt ein, ich hätte lieber anstelle von acht sechzehntel eine viertel und zwei achtel noten, oder eine viertel, eine achtel, eine sechzehntel und eine sechzehntel pause. es ginge auch eine viertel mit einer punktierten achtelnote mit einer sechzehntel pause.

im vorigen post hab ich angenommen, dass das umsetzen punktierter noten nicht geht, aber wenn ich drei sechzehntel taktschritte zu einer note zusammenfasse, wird das wohl eine punktierte note sein.

ich gehe nach dem stop aus dem function in den time modus und definiere meine acht steps neu.

ich tippe den ersten step mit STEP einmal und verlängere die note mit der taste „TRIOLE“, die durch drei bildhafte noten dargestellt wird, um einen step, dadurch erhalte ich eine achtel note, tippe ich noch zweimal „TRIOLE“ wird aus vier technischen schritten eine viertel note.

es bleiben noch vier steps übrig, ich tippe noch einmal STEP und zweimal „TRIOLE“ um die punktierte achtelnote aus drei steps zu bilden.

es bleibt noch ein step übrig, diesen definiere ich als pause. die taste dafür heißt gleichzeitig auch ACCENT und SECTION A, und etwas weiter oben über der taste ist das sechzehntel pausenzeichen in notenschrift zu erkennen. im time modus ist die accent taste des pitch modus also eine pausentaste, gleichzeitig erreicht sie im function modus sektion a.

alles klar, wenn ich alle acht steps im time modus definiert habe, kehrt der sequencer automatisch zurück in den function modus und signalisiert damit, dass ich mich nicht verrechnet habe.

wenn ich den pattern nun starte START/STOP höre ich zwei töne einen langen und einen etwas kürzeren und eine kurze unterbrechung. ich höre deutlich, dass der erste, lange ton eine oktave tiefer ist und einen akzent hat, beim zweiten, etwas kürzeren ton, glaube ich den slide zu erahnen. das ist interessant.

der sequencer nimmt also die ersten beiden töne, die ich im pitch modus eingegeben habe und macht meinen pattern daraus. ich möchte das mal überprüfen und gehe noch einmal in den TIME MODE, drücke einmal auf STEP, dreimal auf „TRIOLE“, zähle dabei eins, zwei, drei, vier, drücke wieder einmal auf STEP und zweimal „TRIOLE“, zähle fünf, sechs, sieben, drücke noch einmal STEP, zähle acht, und ich bekomme die bestätigung vom sequencer, dass ich richtig gerechnet habe. ich erhalte damit eine viertel note, eine punktierte achtelnote und eine sechzehntel note.

ich wechsle in den PITCH MODE und modifiziere mit WRITE/NEXT die ersten drei eingegebenen töne für meine drei noten. der erste ist ein g in der tieferen oktave mit akzent, der zweite ein tiefes c in der mittleren oktave mit slide und der dritte ist ein c, das ich jetzt mit TRANSPOSE UP eine oktave nach oben verschiebe, damit ich den slide sehr deutlich höre.

zurück mit FUNCTION drücke ich START/STOP und kann im vergleich zum früheren klangbild meinen „aha moment“ erleben.