Stahlsaiten aus Stahl

Ich will jetzt wirklich nicht behaupten, dass das schöner kling, weicher oder einfacher zu spielen ist, es ist keine saubere sache. Der schwarze und schmierige staub beim schleifen von eisen war da nur die vorahnung darauf, dass es sich mit reinem stahl anders verhält als mit silberbeschichtung, legierungen mit kupfer sowie bronze oder etwas das aussah wie messing. 

die versuche mit nylon sind schnell an ihre grenzen gekommen. Es gibt keinen satz von vier saiten für die viola, der unproblematisch und billig genug wäre. das schleifen von silberlegierungen, kupfer und bronze ist absolut problemlos und führt zu spitzen ergebnissen. Es entstehen weiche, klangvolle und leicht zu spielende saiten, die sehr gut nur über die wirbel gestimmt werden können und ziemlich stimmstabil sind, wenn sie einmal ihren ton getroffen haben.. wenn.. nylonsaiten lassen sich nicht einfach umstimmen, sie kehren immer wieder zurück in richtung ihrer vorherigen tonlage und müssen mehrmals nachgestimmt werden, bis sie den gewünschten ton halten. Aber das ist nicht das problem. Das problem, ich erhalte auf diese weise zwei von vier saiten und stehe vor der frage, womit kann ich diesen halben satz ergänzen. Da bleiben am ende als einzige unkomplizierte antwort nur zwei weitere blanke stahlsaiten, und diese lösung ist sogar relativ anspruchsvollen ohren gewogen, wenn es gelingt den wechsel der tonqualität zwischen den geschliffenen saiten mit nylonkern und den blanken stahlsaiten auszugleichen. Es ist möglich.

und dieser kompromiss wird sogar von einem zuvor eingeführten motiv getragen, das sehr leicht beizubehalten ist.
trotzdem habe ich weiter experimentiert, und ich war mit einer hybriden lösung nicht wirklich befriedigt, der wechsel zwischen nylon und stahl tritt klanglich zu stark hervor, also bin ich zurück zu stahlsaiten und finde diese im großen und ganzen gut, wenn ich die stahlsaiten für western gitarre nehme.
jetzt habe ich zuletzt einen 11er satz gekauft und fand die auswahl schwierig. Zum schluss war ich mit der trägheit und spannung meiner c saite unzufrieden und hab eine leichte a saite von der e gitarre genommen. Der klang war überwältigend derbe und dreckig, voller nebengeräusche und hart. Genauso dreckig wie meine schwarzen finger nach dem schleifen hab ich die restlichen saiten von der e gitarre runter gerissen und auf die viola gespannt. Zwei geschliffene und zwei blanke. Die a, d, g und h saite als c, g, d, a. Auf die kurze mensur erreicht ein neuner oder zehner satz auf diese art locker die letzte quinte ohne eine übertriebene saitenspannung. Zur not nimmt man halt die dritte der sechs raus und gibt sich 1.,2.,4. und 5. ganz einfach.
Kosten sind klar aus der tasche zu halten und naja.. es besteht wirklich kein gravierender unterschied mehr zwischen den blanken und geschliffenen saiten. Der sound ist dreckig und hart, die saiten sind dreckig und hart und reagieren sehr vital auf das weichere kollophonium für chello. Ich überlege schon einen humbucker zu besorgen.