Wenn sich eine distro schon selbst großartig nennt, muss ja irgendwie was dran sein, und ich würde fast mit sicherheit sagen gnome3 ist es noch nicht, obwohl ich auf meiner alten kiste bisher nur windowmaker, blackbox und icedwm laufen habe und sagen muss, dass mir die neue art der systembedienung gefällt. es gibt ja regelrecht feurige kritik daran, dass so einfache sachen wie reboot, halt und poweroff nun nichtmehr einfach so funktionieren sondern – wie alles andere z.b. netzwerk – über systemctl gesteuert werden müssen.
Ja für meine perspektive muss ich vielleicht ein bisschen ausholen, denn in der vergangenheit war es kaum möglich ein debian aus dem stand heraus völlig fehlerfrei auf den desktop zu kriegen, und zur erklärung muss ich beitragen, dass die glitches allesamt durch die „einfache“ bearbeitung installierter scripte in den griff zu kriegen waren oder im prinzip nicht weiter störten. die software selbst blieb (menschengedenken) durchgehend tadellos. debian scheint halt grundsätzlich etwas daran gelegen, dass sich user mit ihrem system auf der config-ebene befassen und es nicht bloß sozusagen konsumieren, obwohl sie ja grundsätzlich auch nichts dafür zu zahlen haben – wahnsinn. die mentalität hat sich ja dahingehend schon in den laufenden distros davor verändert, dass mithilfe eines weitgehend selbständigen installationsprogrammes alles erstmal gut funktionierte, sodass keine unlösbaren probleme auftreten wie configurieren der netzwerkkarte ohne internetzugang oder das einrichten von x ohne einen grafischen browser.. also zumindest eine anständige grafische umgebung als vollwertige gui war immer vorhanden.
bla.. ja mit alsa hatte ich dann bei stretch noch probleme, die aber nicht völlig unlösbar blieben, schließlich war das dann noch ganzschön niederschwellig weil voller netzwerkzugriff und gui mit mozilla garantiert waren. gut ok, ich fands trotzdem fade, dass die einfachen alsatools nicht vollständig in den packetquellen vorhanden sind, aber es wird wohl seine gründe dafür geben, und es ist auch mal interessant sich mit dem kernel auf einfachster ebene zu beschäftigen, nämlich wenn es darum geht die module für die soundhardware selbst zu aktivieren. warum dann die beschreibungen zu alsa noch in buchform vorliegen, bzw.. wer liest schon 1000 seiten text nur um mal eben sound zu haben (vor allem wenn immer wieder in der luft schwebt dass alsa irgendwann überholt sein wird), da installiert man halt einfach einen desktop task wie kde, mate oder gnome und schon ist alles in budda, kannst ja die software hinterher wieder entfernen und auf dem x server im terminal weitermachen. na gut.. widersinnig aber ok. irgendwo muss es ja anfangen!
ich fand minimale systeme ja schon immer cool, die man dann im laufe der nutzung auf und abbauen kann, jenachdem, was grad gebraucht wird und was eigentlich dauerhaft überflüssig ist. so bekomme ich auf einem echt alten rechner einen kompletten systemstart in weniger als sechs sekunden hin, und dafür braucht das bios noch länger. ok, der sprung aus dem textmodus in die grafische oberfläche dauert dann nochmal drei sekunden [zum vergleich opensuse out of the box mit (nur) enlightenment insgesamt gut eine minute]. ich hab dann halt nur einen fenstermanager wobei „nur“ nicht ganz stimmt, denn da geht schon ein kleines bisschen mehr als nur fenster zu managen wie bei twm in absolutem nullformat, und ich finde ja wmaker immernoch überragend, obwohl daran seit jahrzehnten nicht gearbeitet wurde.. halt mal.. ja mit buster ist da der letzte auffällige und ewig vorhandene glitch verschwunden.. [wie wärs mal mit einem futureStep auf etwas so simples – ey der wmaker sowohl als minimal desktop könnte auch in 3d auf sehr großen bildschirmen oder am touch-desktop mit seinem organizer in würfelstruktur noch einiges mehr als die klassiker oder gnome3] also lässt sich nutzen wie ein strukturierter desktop, obwohl ich in den meisten fällen vielmehr als das hintergrundmenu nicht brauche, aus dem ich entweder ein terminal oder den webbrowser auswähle. also mit dem dock, dem einzigartigen clipper, beliebig vielen virtuellen oberflächen und den minifenstern lässt sich wirklich gut leben, und das ganze verbraucht einfach fast keine ressourcen – bietet also enorm viel raum für gigantische softwareprojekte, die halt auch speicherkapazität und cpu leistung nötig haben.
blackbox bzw. openbox sind von natur aus noch schlanker und bieten sonst nichts.. einfach nur den x bildschirm die maus und das rechtsklickmenu.. aber.. und das ist ja der witz an der sache, sie erlauben umsomehr alle denkbaren erweiterungen wie die taskleiste.. solche dinger lassen sich von grund auf beliebig ausbauen mit allem zip und zap zu einem vollständigen desktop oder man kann einfach eine vorgefertigte session zusätzlich starten.
reicht mir also dann mal der fenstermanager nicht, was mir bei wmaker echt selten passiert, dann lege ich einfach cinnamon, kde oder mate, lxde oder wie sie alle heißen als session darüber. mit blackbox ist das schon normal, bei enlightenment oder metacity hat das so noch kaum ein einfacher enduser gemerkt, denn gnome kam wie selbstverständlich mit draufgepackt. da hat es schon gereicht den nautilus filemanager zu starten und der gesamte klassische gnome-desktop kam wie aus dem nichts über die welt.. auch geil.. seit der kreidezeit entwickelt und in der blüte seines daseins veraltet, überflüssig, ausgestorben.. der praesaurier. gnome3 würde wohl theoretisch auch funktionieren, aber ich bin abgeneigt das zu probieren, weil ich eben immernoch über einen einfachen rechner verfüge keinen touchscreen habe.. notebook bzw. tablet oder handy mit selbstkonfiguriertem system, und dafür ist gnome3 dem anschein nach vollständig ausgelegt. es ist immer schwer etwas neues zu akzeptieren, wenn man eine gewisse routine erlangt hat und keinen unmittelbaren nutzen in den gegebenen vorzügen sieht.
es dauert dann schonmal ne halbe minute alle nötigen prozesse einer session zu starten, kde plasma ist verständlich am langsamsten aufgebaut, bei dem drachenartig gigantischen ausmaß an software des konqueror-desktop-environment nach windows-user-erwartungen die dafür anlaufen muss ist nichts anderes vorstellbar. wenn ich mir überlege, dass normale user daraus auch nichts weiter tun als normale anwendungen wie office oder firefox zu starten.. ein komplexes game kannste bei der cpu-last eigentlich vergessen zumal dafür dann ja oft noch ein emulator mitläuft.. dabei macht konqi garkeinen so monströsen eindruck! wenn ich dann mal reinschaue was da alles abgeht und ich die hälfte der laufenden prozesse nichtmal zuordnen kann.. was solls.. aufbauend auf einen selbstgewählten fenstermanager ist eine völlig freie gestaltung der gui graphical-user-interface (manche sagen general aber das ist ja schon noch der text ;D auf für general-debian-user) möglich.. selbst abhängigkeiten.. die mich früher oft in den wahnsinn getrieben haben.. verhindern da heute fast nichts. (mit hinweis auf die ausgestaltung von enlightenment bei opensuse – ist auch echt grandios.. oberflächlich betrachtet – futuristisch und schlank, trotzdem irgendwie umfassend und vertraut)
buster ist auf jedenfall tatsächlich oder scheinbar mit einer neuen filisofie (xD) an den start gegangen und ersetzt kurze und knappe kommandos durch den hinweis auf zusammenhängende abläufe, die es einem mit dem zaunpfahl vor augen halten, wie das ganze aufgebaut ist und funktioniert, dabei werden dinge eher nebenbei erlernt, ohne dass es nötig ist in irgendeiner form den ablauf zu hemmen. ich sehe erstaunlich wenig bedarf am system gezwungenermaßen herumzubasteln, klar wird das ohnehin irgendwann passieren, weil ich mein eigenes ding machen will, angefangen beim erstellen des rechtsklickmenus in bezug auf ausgewählte software.. !das ebenfalls von anfang an tadellos funktioniert also nicht wie gewohnt irgendwie chaotisch und referenzlos daherkommt mit softwarereferenzen die seit jahrhunderten nichtmehr existieren na bla.. ich meine da ist echt mal seit gedenken ein debian auf der reise, das wirklich in eine echt zufriedenstellende richtung geht und ey.. zum trost an die entwickler.. es wird immer genug leute geben, die mal hinter die bühne schauen, gerade dann wenn der vorhang ohne zu klemmen auf und zu geht und sich wenn auch nur im stillen am geschehen beteiligen. Schließlich ist auch kein darsteller etwas ohne sein begeistertes publikum. Ich finde es großartig, dass ihr dieses kunststück auf allen ebenen humorvoll gestaltet, auch alle kleinen türen offen haltet und den einstieg möglichst einfach macht. die frühere notwenigkeit sich mit der konfiguration eingehend zu beschäftigen ist für mich nichtmehr zu erkennen, dafür aber deutlich das augenzwinkern mit dem darauf hingewiesen wird, was wir damit anfangen können. ich hab mir einen ganzen tag dafür zeit genommen eine grundlage zu schaffen und war am vormittag schon fertig.. frei zu tun, was ich wollte.. das ist spitzenmäßig!