Es ist doch erstaunlich, wie wenig ich eigentlich weiß, und wie effektiv ich trotzdem glaube mit einem immerhin schonmal funktionierenden Linuxrechner umgehen zu können. Ich finde man sollte sich nicht unbedingt von der ganzen Flut an Informationen einschüchtern lassen und trotzdem weitermachen, auch wenn man in den Augen anderer vielleicht nur ein HONK ist und genug Anlass gibt über Naivität und Unvermögen zu lachen. Immerhin sorge ich möglicherweise für Heiterkeit, das ist ja auch schonmal eine Gabe, naja.. eigentlich ist mir nicht bewusst, dass irgendjemand über meine vermeintliche Dummheit lacht, vielleicht glaub ich ja selber manchmal, dass ich so voller Überzeugung kompletten Unsinn rede. Andererseits kannte ich das kleine bisschen Spielerei irgendwann mal noch nicht und stand vor openSUSE oder debian wie vor einem Problem, bis mir mal jemand so ganz einfache und grundlegende Sachen erklärt hat, die seitdem aus meiner Vorstellungswelt nichtmehr wegzudenken sind.
Ich bin also jetzt schonmal bei Fenstermanagern angelangt und habe mit X ein kleines Erfolgserlebnis, denn es wird bunt, übersichtlich und vielseitig.
Was ich ganz kurz noch dazu sagen könnte ist, dass mit X auch die Tastatur neu konfiguriert wird, es also möglich ist und unter Umständen nicht völlig ohne Verstand im Grundsystem eine englische Tastatur zu verwenden, mit der das Navigieren und das Bearbeiten von Dateien auf Systemebene leichter fällt, weil bestimmte, wichtige Tasten einfach leichter zu erreichen sind und sowieso alles ohne Umlaute auskommt.. auf der anderen Seite wird mit dem Umschalten von einem tty in die grafische Umgebung automatisch das eigene Tastaturlayout aktiviert, für mich also deutsch, sodass ich im Browser und mit Textanwendungen auf der gesamten Linie völlig unbeschwert tippen kann. Das passiert also automatisch, weil Grundsystem und X-Server getrennt voneinander die Tastatur konfigurieren, ohne dass ich etws umstellen muss, es gibt ja auch Umschalter für verschiedene Schriften und Sprachen unter X für ein bisschen mehr INTER im NET.. französisch, russisch, deutsch.. Nicht dass ich andere Sprachen verstehen würde xD
Ok, wenn ich mir also dann jetz meinen lieblings Fenstermanager ausgesucht habe, und hier kommen vielleicht noch einige mehr als die vorgestellten twm, openbox, icewm und wmaker in Frage, könnte ich ja mal versuchen aus dem xterminal eine Desktop Session zu starten, ich switche nach openbox, öffne ein xterm und gebe ein
$ startkde
Jetzt dauert es ein halbes Jahr, es kommen wieder drei millionen Fehlermeldungen und voila, der KDE Plasma Desktop ist offen und bereit, und er funktioniert sogar, was wirklich erstaunlich erscheint, offenbar handelt es sich bei sämtlichem Feedback um mehr oder weniger vertretbare Kleinigkeiten, es gibt keine erkennbaren Fehler und kein Hängen, keine Macken. Die drei millionen Fehlermeldungen könnte ich also wahrscheinlich ignorieren.
Was mich allerdings ein bisschen wundert, es ist wirklich eine enorme Auswahl an Software angelaufen und dafür hab ich ja auch gut fünf gefühlte Minuten gewartet, und ich mache eigentlich nichts anderes auf diesem hochentwickelten Plasma Desktop als einen Browser zu öffnen und im Internet zu surfen.
Ein bisschen unklar ist das schon, würde ich jetzt ein projekt starten in rosegarden, einem enormen Stück Software zur Musikbearbeitung, würde mein alter Rechner garantiert unglaubliche Lasten zu tragen haben.
Ich kille einfach da s xterminal indem ich es schließe, und der gesamte KDE Plasma Desktop bricht zusammen, ich befinde mich wieder in meiner schlanken kleinen Umgebung mit openbox, rosegarden hat jetzt ein paar mehr Ressourcen und mein alter Rechner kann ein bisschen aufatmen.
O FUCK! ich hab rosegarden nicht aus einem XTerminal mithilfe der bash aufgerufen sondern aus dem KDE Menü gestartet, und mit dem Plasmadesktop sind nicht nur alle kurzzeitig überflüssigen Prozesse sondern ist auch mein rosegarden zusammengebrochen.. und all meine liebevolle Arbeit ist verloren.
Wieder was draus gelernt, es ist besser von der niederen Ebene immer noch ein freies Terminal offen zu haben, in dem dann später mal vielleicht wichtige Anwendungen laufen, die unabhängig von der Desktop Umgebung bleiben sollen, denn ist ja klar, wenn ich Ressourcen freimachen will, dann soll da nichts irgendwo noch einfach weitermachen so völlig ungefragt.
Was gibts noch?
$ mate-session
Das bietet einen etwas schonenderen aber nicht ganz so luxuriösen Desktop. Darin lässt sich relativ gut konzentriert arbeiten, weil nichts besonders ablenkt und alles vorhanden ist, was ein Desktop so braucht. So Dinger wie LibreOffice oder Gimp überlasten dann auch erstmal nicht so schnell den Speicher. Cinnamon sieht ganz ähnlich aus, Lxde und Xfce sind immernoch ziemlich ansprechend und trotzdem recht bescheiden.
Ja, Lxde ist ja tatsächlich auf openbox aufgebaut, da kann ich mir mal angucken, wie das gestaltet wurde, denn ich hab ja gehört, dass so ein Fenstermanager die Basis für einen maßgeschneiderten Desktop sein kann!