bourette

bei dem bild fällt mir auf, dass mein kalendertürchen heute noch nicht geöffnet worden ist :) ja ich weiß.. und meine wände sind immernoch weiß, aber bis ich mal ne richtige bude hab in vernünftigen farben und verhältnissen – und artgerecht gestalteten wänden, wird wohl noch eine zeit vergehen, denk ich.. ?realistisch.

da hängt mein aktuelles schweißband in der allseits bekannten farbe nach bewährter art neu angefertigt. es ist in wirklichkeit nicht so eintönig blau, wie das licht im unscharfen foto zeigt sondern sehr diffus gefärbt, geht es einen hauch mehr ins cyan, teilweise richtig froschig mit einer sehr kräftigen tönung und trotzdem gewisser minziger blässe.. das typische atlantisgrün.. natürlich!

bourette ist ein gewebe, häufig in leinenbindung, aus den anfängen der ersten, äußeren windungen eines cocons, die keine verwendung finden bei der herstellung kostbarer seide, relativ kurze stücke, auf die etliche meter des begehrten fadens folgen in seiner hauchfeinen und hochfesten qualität. kennengelernt hab ich den stoff in dieser webart in einer städtisch geförderten bochumer werkstadt, wo ich lange zeit unter anderem meine kleidung gestalten und meine skateboards reparieren durfte, heute nähe ich in diesem umfeld an meiner ersten jacke aus nylonplane.

der anfangsfaden des cocons ist eher unregelmäßig, der sehr einfach gewebte stoff enthält viele kleine knötchen, ist wesentlich schwerer und dicker als gewöhnliche seide, viel weicher und saugt feuchtigkeit auf – stärker als baumwolle, ohne aber sich dabei auszuleiern oder zu verformen und ohne auf diese unangenehme, stark kühlende art zu trocknen. als eine art seide ist es dabei in saurem millieu von schweiß nicht zu zerstören wie andere materialien, lässt sich extrem gut färben mit 100% farbaufnahme, das heißt es bleibt tatsächlich nur klares wasser.. und..

diese absolute rarität ist im prinzip resteverwertung, findet kaum eine verwendung, wird als billiger ersatz für leinen verkauft und sieht auch so aus.

das beste ist schließlich nicht immer das teuerste, es kommt immer darauf an, was man daraus macht.

es symbolisiert einen winzigen teil der untergegangenen welt auf dem Atlas (einem planeten zwischen mars und jupiter) quasi als letzten überlebenden des gesamten volkes den könig von atlantis, der malwieder gerade wohnungslos ist – quasi der repräsentant des wieder untergegangenen volkes im atlantik in seinem amt als botschafter unter den menschen, einstimmig gewählt durch die einzige vorhandene stimme, meine stimme, des einzigen mir bekannten überlebenden jener einstigen hochkultur.. und so geisteskrank das auch wirken mag, was es unter umständen gern sein darf, wenn noch jemand sich für den letzten überlebenden der dreifach untergegangenen welt hält, egal mit welchen lieblingsfarben, oder irgendwas anderes noch cooleres, könnten wir zusammen der könig von atlantis sein, so wie einst jeder und jede könig von atlantis war in einer echten pandemokratie, ohne sklaven, ohne tyrannen in anhaltendem musischen frieden – oder irgendwas anderes cooleres.

wer sagt das sei langweilig?

ich geb mich allerdings immernoch mit jedem aber nicht gern mit pseudos und arschlöchern ab, auch nicht an einem ort, an dem engere bekanntschaften im gegensatz zu früher in fremden ländern und in fernen städten, in denen ich nie vor hatte länger zu bleiben, und doch oft über mehrere jahre irgendwo geblieben bin, nicht unerwünscht – wenn auch immernoch unwahrscheinlich sind.

warum nenn ich sie eigentlich die schwarze stadt, na wegen der steinkohle ist doch klar, eigentlich ist es eine supernova wie ein schwarzes loch mit so enormer anziehungskraft, dass mein kleines raumschiff nicht widersteht. manche dinge lassen sich nur in märchenhaften geschichten erklären.

mein eigentlich beliebtestes und bisher nie wirklich ausgestaltetes literarisches motiv der untergegangenen welt atlantis trage ich wieder in meiner farbe um den kopf, ohne es sonst allerdings so detailreich zu erklären, das mach ich mal jetzt, wie eigentlich kaum jemand ahnt, welche phantastischen wahnvorstellungen hinter manchen doch recht einfachen motiven verborgen liegen. der gruß an den starlight-express in meiner bevorzugten skateboardlandschaft ist wirklich offensichtlich.

weil hier ja nun auch zu lesen ist, dass ich auf jeden fall von der erde stamme, nicht der letzte drache, nicht der letzte mohikaner und nicht der letzte punk bin, eigentlich und offenbar überhaupt kein punk aber momentan der einzige, kein captain amerika und auch nicht spiderman, ich also tatsächlich als gewöhnlicher mensch von einer menschlichen frau stamme und wieder in bochum lebe, nicht etwa auf einem weit entfernten planeten unseres sonnensystems oder jenseits der milchstraße, nich jesus bin, budda oder ein echter könig, dass so etwas wie wirklichkeit nur in dem zu finden ist, was wir tun, weil reden schon eine tat sein kann und auch das wort in den unwirklichsten, phantasievollsten bildern als ganzes wahrhaftigkeit findet, weil schon ein gedanke oft welten in sich birgt und der traum unsere eigentliche realität ist, ich also all das und noch viel mehr sein kann, wenn ich es mir nur vorstellen will.

was ich ja leider sagen muss..

ich will mit meiner tatsächlich frei erfundenen geschichte darauf aufmerksam machen, dass ich doch immernoch um dinge besorgt bin, die viele menschen wohl auch inzwischen deutlicher sehen, aber bemühungen um eine akzeptable – vielleicht auch gute antwort schlicht vergessen, wie die frage um eine zukunft der menschen und der menschlichkeit, hätte es je eine solche global gegeben, und die unseres blauen heimatplaneten, der erde.

gerade soll eine sonde material zur untersuchung aus dem asteoridenfeld zur erde bringen, hab ich in der zeitung geleses, es heißt man erhoffe sich aufschluss über die entstehung des sonnensystems. ich würde eher nach der entstehung der saturnringe fragen oder des jupitersturms. vielleicht, warum der mars keine atmosphäre mehr hat.

ich weiß nicht wies vielen anderen geht, aber ich hab in der fünften klasse gelernt was gravitation im weltall bedeutet, einem erhabenen physiker fiel einst ein roter apfel auf den kopf. unsere heutigen wissenschaftler sollten sich dieser theorie in praxi nochmal zuwenden um einzusehen, das zwei auffällige marsmonde wie millionen asteroiden aus der entstehungszeit des universums.. das ist echt end lange her.. heute nich immernoch eckig sein können, die zwischen großen planeten auf einer eigenen umlaufbahn ungestört umherspacen. das kann unmöglich natürlich entstanden sein.

es wird also endlich klar beim anblick der proben, welcher art die katastrophe vor etwa sechzig millionon jahren gewesen ist.. wie man sagt, hatte sie auswirkungen auf das gesamte sonnensystem, und mit der erkenntnis, dass jene kultur nach dieser katastrophe noch so lange weiterexisteirt hat, bis heute :) was berühmte philosophen der antike wohl als ihre letzten momente beschreiben – der umgang mit einer gewaltigen waffe, die sich gegen sich selbst richtet, ist wohl der tragische kern der geschichte.

was hat die menschheit nicht alles geschafft innerhalb weniger tausend jahre auf dem weg zum weltenzerstörer – erstanden aus naja wie sagt man.. primaten.

bemerkenswert?

wie auch immer, ich sagte ich bin aufgewachsen mit der vorstellung von der perfekten atombombe in einer welt in der eine ganze landschaft von diesem wahnsinn und etwas wirklich wirklich wertvolles zerstört wurde, wo hunderte an krebserkrankungen gestorben sind, wo man sagt, dass die berge nachts in einem diffusen licht leuchteten, wo bergarbeiter meist unerklärliche verbrennungen hatten und keiner auf die rente hoffen durfte. wo verrückte eine geburtsklinik ins strahlungszentrum eines ungeschützten uranbergwerkes bauen.

ich möchte mit dieser farbe zeigen dass ich eine geschichte zu erzählen weiß, eine ausgedachte geschichte, wie einst ein ganzer planet vernichtet wurde und sich ein teil der überlebenden auf die erde rettete, lange bevor es dort säugetiere gab.

und da schweben diese steine in seeligem frieden auf einer umlaufbahn um die sonne als eine tatsache und drehen sich im gravitatiosfeld der milchstraße als wollten sie ihre geschichte niemals leugnen – wer hört und sieht was sie sagen, hört sie sagen, denket an das massensterben der tiere, denket an das klima, denket an die krankheiten, den faschismus und die papierkraniche von hiroshima und vergesset nicht euch selbst.

werdet endlich hippies!