bei dem gedanken an liebe sträuben sich wirklich die haare. jetzt ist auch klar, wie ich zu meiner frisur komme. das ensteht nicht vorm spiegel, nein, überhaupt hab ich über eure spiegelposen gerne gelacht, wenn es überhaupt zum lachen war. ach wie toll ihr alle seid und wie ihr wieder duftet.. sorry, mir sträuben sich ständig die haare. ihr findet, dass das geil aussieht, ja – es fühlt sich auch geil an.
ihr könntet das niemals begreifen, und deshalb ist mir mein hass auch zu schade für euch – blinde, bedingungslose, universelle liebe ist dafür gerade gut genug. im grunde die für mich angenehmste art das mensch sein zu verachten.
landete irgendwann ein alien, so würde ich mich schämen und sagan ich hätte euch nie zuvor gesehen, so wie ich mich vor den tieren schäme und vor der ganzen restlichen welt einer von euch zu sein, wie ihr zu denken, zu handeln und zu leben – nicht aus zwang.. aus feigheit vor dem tod. ich könnte das mensch sein nie verraten.
nun, das mensch sein, so sehr ich es auch verachte, so sehr ist es doch realität, und was macht den menschen aus, abgesehen von kleidung, feuer, werkzeugen und waffen, etwas das so vielen nutzlos erscheint jenseits der logischen sprache, jenseits der erkenntnis von gut und böse – ein teil dressur, ein teil genie, aber vor allem echte magie ohne die geringste zauberkraft, die hohe kunst von farben, formen und die sinne betörendem, die phantesie berauschenden.. nein nicht das, was euch ständig um die ohren dudelt.. ein einziger klang ist schon musik. das versteht ihr natürlich besser als ich, ich hab es immer für ein mysterium gehalten, ihr könnt das so schön immitieren, ich war darin nie mehr als ein schüler, der sich jeder autorität verweigert.
inzwischen bin ich tatsächlich bei der klassischen violine angekommen, denn ich benutze immernoch billige stahlsaiten, die ich eigentlich jedesmal um und wieder neu stimme.
die spannung der klassischen stimmung ist wirklich hoch, fast schon unvernünftig für wirklich wertvolle instrumente, ihr wisst schon, dass es für die alten handwerksmeister eine so harte besaitung nie gab, nur fabrikneue instrumente aus sperrholz sollten einem da nicht so leid tun, owohl die zwar für solche frequenzen gemacht, zumindest immerhin ihr bestes nur versuchen zu geben.
mir sträubt sichs ein bisschen, wenn derart die saiten in meine billigen wirbel einschneiden, und die saiten so noch nicht ganz kurz vorm reißen sind. der klang ist lauter, klarer, und ich hau mal gleich lydisch rein, also hab ich schon seit monaten nichtmehr gespielt, echt diatonisch – mit messgerät, um mal die frequenzen zu treffen.
pitch lab ist so, als hätte ich es selbst programmiert, könnte ich programmieren, ich hätte es kaum besser, kaum anders entworfen, und es ist die einzige app, für die – obwohl sie in einer identischen form ohne werbung kostenlos zu haben ist, ich mir tatsächlich die mühe gemacht habe dafür geld zu bezahlen. wow!
es gibt nichts vergleichbares:
https://pitchlab-lite.de.uptodown.com/android
die app ist nicht im appstore gewöhnlicher telefone erhältlich, dafür gibt es jede menge schrott mit identischem namen.. kommt euch das bekannt vor?
ich hab sie tatsächlich bei amazon gekauft für die weit wichtigere öffentliche anerkennung einer solchen überragenden randerscheinung. ich nutze sie seit ich sie vor jahren entdeckt hab und konnte nichts finden, was dem nur im traum das wasser reicht.
also gut, ich bin also wieder bei den c grundtonarten und spiele möglichst exakt lydisch.
da erinnere ich mich, ich hab doch tatsächlich in plagwitz einen bemerkenswerten menschen getroffen, du bist es nicht, und es war auch keine frau – etwas seltsam unter diesen ganzen erscheinungen, er hatte soviel ich weiß auch nie einen spiegel besessen.
diesen menschen nehme ich wahr, ein bisschen zweifelhaft, ein bisschen misstrauisch, ich entdecke eine spur neid, die sich bald in bewunderung umschlägt und dann zu einem nebligen nichts wird, aus dem eine persönlichkeit auftaucht ohne die geringste scheu davor auch ihre fehler wie alles andere offen zu zeigen. ein unscheinbarer mensch, der doch über alle anderen weit hinausragt ohne das jemals zu bezeugen. es kommt der ganze schmutz, das kaputte um ihn herum ganz besonders zur geltung, und sooft menschen betrügen wollten, hat er nur gelächelt. das sonderbare an dieser erscheinung war sein umfeld dem er vollständig angemessen war, angefüllt mit allen menschlichen seltenheiten, die ich mir damals schon vorstellen konnte, keineswegs eine gute gesellschaft. freilich hab ich gelernt, dass es auch noch abstoßendere menschen gibt als solche, die ihre mängel offen zeigen. jeder einzelne charakter eine empörung an die menschheit und ich mittendrin.. noch als schwächling, als außenseiter.. und er.. mir war nie klar, wo das schlechte, das schwache, das abstoßende in ihm liegt, bei allen anderen erschien das absolut offensichtlich, niemand hätte ihn dafür abgestoßen, es musste ein besonders tiefer abgrund sein, und ich habe sooft ich danach gesucht habe nichts gefunden. das abgründigste war der ort, an dem er lebte, und doch war es das gerade nicht. was macht so ein mensch in dieser welt!
was hatte ich da zu suchen?