da is doch mal ein kleiner, irdischer sexgott auf meine gitarre gesprungen, um eine junge frau zu beeindrucken, die völlig unverbindlich mal mit mir unterwegs war.
wie mich sowas immer freut, ich war selbst jetzt auch nicht zimperlich mit dieser gitarre, aber ich wollte sie abrocken und nicht zerstören, und ich hab jetzt nichts gegen attraktives balzverhalten, auch nicht – in dem fall – einem anderen platz zu machen, eigentlich auch nicht wirklich etwas gegen neanderthaler – was mich wirklich störte ist die frau, die tatsächlich einen zivilisierten eindruck machen konnte.. doch daraufhin mitten auf dem weg alle fünf übrigen leute dumm stehen lässt, das ganze bier mitnimmt (mitnehmen lässt) und sich mit diesem einen typen nach hause verpisst.
auf die argumente, sie hätte mich interessiert, gehe ich nicht ein. sie hätte mich vielleicht interessiert, hätte sie sich nicht ablenken lassen, und das ergebnis wäre immernoch eher zweifelhaft, bestenfalls offen.
ich hab darauf gesetzt, dass sich ihre aufmerksamkeit auf ein anderes ziel wendet, hab sie aus der romantischen einsamkeit in eine gruppe gelotst, die mir attraktiv war, und wo sie schnell beachtet würde, sich irgendwann mitreißen lässt, sollte sie kein persönliches sondern nur irgendein allgemeines interesse haben.
also war ein erfolgreiches balzverhalten des paarungsbereiten männchens gegenüber meiner doch recht gebildeten begleitung natürlich, erwartungsgemäß und willkommen.
ich hab mich darüber geärgert, dass er unsere party beendet, indem er die billige gitarre zerstört, damit bullen auf uns aufmerksam macht, die natürlich den platz räumen und.. das ganze bier plötzlich verschwindet.
war das clever? ich weiß nicht!
vermutlich war es ihr einfall :)
ok.. jetzt durfte ich also meinem mitbewohner erklären, der gerade angefangen hatte gitarre spielen zu lernen und die ersten erfolgserlebnisse hatte, dass es vorbei sei mit einfachem rock, weil ich das teil in nur einer nacht komplett zerrockt hatte.
er hat das ohne vorwürfe akzeptiert.
aber was sollte ich nun machen.. dafür dass ich nichtmal genug bier hatte, konnte ich auch nichtmehr auf meiner notdürftig zurechtgeschusterten gitarre spielen.. ressourcen sind knapp, und ich habe weder den raum noch das werkzeug ein solch billiges instrument so krass zu reparieren.
der hals zumindest könnte noch eine hinreißende straßenklampfe geben.
dann habe ich dieses waschmaschinenei gefunden, mit steinchen gefüllt, einen stock reingestellt und mit packetband zugebunden. mein thema ist gerade sowieso rhythmik, und weil das schnell langweilig wurde, konnte ich noch ein halbes isorohr ausgraben, das als resonanzrohr dient.
und so tanze ich jetzt im kreis mit der einen hand in das isorohr blasend und mit der anderen einen takt dazu rasselnd.
ich möchte mich fast bedanken, denn solange die gitarre noch brauchbar war, habe ich meine bekannten punksongs runtergerockt, und das wars.. so entwickle ich mich weiter.
jetzt muss ich das nurnoch meinem mitbewohner erklären.
ein bisschen farbe versteht sich von selbst!