es scheint mir doch, dass tiere mit einer niedrigen lebenserwartung oder vielen bzw. mächtigen fressfeinden sich sehr viel stärker vermehren als lebewesen, die außer ihre eigene spezies relativ wenig zu befürchten haben.
dieser umstand löst zwangsläufig eine plage aus, wenn einflüsse, welche die lebenserwartung herabsetzen oder fressfeinde fehlen, weil von ca. 300 larven nicht nur eine hand voll sondern alle überleben, entsprechend vorhandene nahrungsreccourcen plündern und weiter sich haltlos vermehren.
es geht um wanzen.. wiedermal, nach ungefähr sechs bis acht jahren habe ich in einem haus mit hoher ein und auszugsfrequenz eine begegnung mit dem zivilisationsfolger blutsaugende bettwanze, und weil ich so im allgemeinen kaum brauchbare hinweise finde, wie eine plage zu vermeiden ist, möchte ich mal meine erfahrungen und erfolgsrezepte zusammentragen, damit es nicht immer mit dem satz beginnt:
„wenn sie bettwanzen haben können sie eigentlich nichts machen außer den kammerjäger bestellen, der in einem langwierigen prozess.. über mehrere monate VERSUCHT der lage herr zu werden, mit giften und enorm energie und kostenaufwändigen methoden, wobei sie sich von matratzen und bestimmten möbeln, auch büchern und zeitschriften trennen müssen und ihre kleider so heiß waschen, dass sie zum teil dabei kaputt gehen.“
dabei endet es meistens auch mit diesem satz, denn es ist mit typischen hau drauf methoden langfristig nichts zu erreichen, und häufig folgt der hinweis auf agressives putzen, was allerdings viel mehr ein effektives mittel gegen die lösung ist, und es führt dazu dass leute aus scham oder schlechtem gewissen heraus nicht rechtzeitig über diese probleme reden.
das heiße waschen von Bettzeug und kleidung ist im allgemeinen hilfreich, das absaugen von teppichen und falten sowie nähten in sesseln und matratzen sorgt meist für eine weitere ausbreitung der plage, allerdings rate ich auch sehr davon ab möbel zu verrücken oder zu gründlich oder mit scharfen reinigern in ecken und winkeln vorzugehen.. sehr passend ist es die feinen netze der allgemein als weberknecht bekannten zitterspinnen aus den oberen ecken der räume mit dem besen zu entfernen.
ok, das war ein langer satz.. es geht um eine ganz einfache sache.. wenn zivilisationsfolger als parasiten auftreten, dann gibt es auch zivilisationsfolger, die diese parasiten vertilgen. in diesem fall ist das zutreffend, es handelt sich in erster linie um die große hauswinkelspinne, die ohne frage furchteinflößend aussieht und deshalb leider häufig hysterischen menschen zum opfer fällt, die ohne zu überlegen auf sie einschlagen, als wäre dieses tier selbst die plage und nicht die bettwanzen. diese tiere sehen zwar extrem furchteinflößend aus, doch verhalten sie sich menschen gegenüber friedlich, leben sehr zurückhaltend, werden kaum sichtbar und niemals lästig. ihr biss ist ähnlich einem wespenstich, doch haben diese spinnen noch nie ohne schwerwiegenden grund einen menschen gebissen, selbst wenn sie bedroht werden beißen sie nicht. auch andere, meist ohne festes fangnetz jagende spinnen sind gute gegner der evolutionär auf meschliches blut spezialisierten insekten, sind aber oft nicht deutlich größer als die bis zu 5mm langen parasiten und damit nur bedingt eine ernsthafte bedrohung für diese sehr schlauen und robusten biester, die auch nicht problemlos abgeschreckt oder ausgehungert werden können, da sie außer der horrorspinne nichts fürchten und mehrere monate ohne nahrung überleben können.
also, um es kurz zu machen, die einzige wirklich sinnvolle und auch einzig wirklich effektive lösung ist die ansiedlung der großen hauswinkelspinne.
Diese spinne ist überraschenderweise sehr am wohlergehen des menschen in ihrem umfeld interessiert, das heißt sie bekämpft nicht nur blutsaugende parasiten sondern auch milben, silberfische, asseln und so weiter. sie kann sehr imposant springen und erwischt so auch motten und zum teil sogar fliegen.. das bedeutet im allgemeinen, dass sie nicht auf die bettwanzen als nahrungsquelle angewiesen ist und deshalb in direkter umgebung ihre sämtlichen spuren verwischt. sie ist davon abhängig vom menschen geduldet zu werden und setzt alles daran ihm zu optimalen wohnbedingungen zu verhelfen.