Erste Orientierung I
Der in Noten definierte Klangraum beschreibt den gesamten für Menschen gut hörbaren Bereich. Er ist unterteilt in 97 bestimmte Töne, die sich durch ihre Namen wie c4, d4, e5, f3, g6 eindeutig beschreiben und unterscheiden lassen. Diese Einteilung ist nicht natürlich, sie dient der einfachen Orientierung und Kommunikation. Besonders Tasteninstrumente können dieses Konzept anschaulich demonstrieren - auch die traditionelle Notenschrift setzt dieses Konzept zum ersten Verständnis voraus.
Meist wird nur ein Ausschnitt davon verwendet.
Dieser Klangraum ist systematisch unterteilt in acht Oktaven. Jede Oktave beinhaltet dabei zwölf Noten in gleichwertigem Abstand auf fünf schwarzen und sieben weißen Tasten und beginnt mit einem C. 5+7=12. 12*8=96 plus ein extra C am oberen Ende um das Ganze vollständig abzurunden. Das macht 97 Töne in acht Oktaven. Die achte weiße Taste einer Oktave landet demnach immer auf dem C - der ersten weißen Taste - ihrer nächsten Oktave. Das Wort Oktave bedeutet 'das Achte' und beschreibt die achte Tonstufe. Jede Oktave reicht von einem Ton C bis zum nächsten Ton C.
Jetzt kommt ganz bestimmt irgendwo die Frage auf, was viele* wüssten, der wichtigste Ton wäre doch immernoch das a'440Hz, auch würde ja das Alphabet mit A und nicht mit C anfangen! Wie sollte dann ein drittklassiges C so etwas bedeutendes sein?
Ok.
Also ja, der Ton a' spielt auch eine ganz besonders wichtige Rolle. Er sorgt dafür, dass verschiedene Instrumente an verschiedenen Orten problemlos zusammenspielen können. Und weil nur die wenigsten Menschen sich intensiv mit Intonation und Raumakkustik beschäftigen, gelten im Allgemeinen zum Einstimmen die 440Hz. Erfahrene und schlaue Menschen haben sich für heute darauf geeinigt. Das klappt auch meistens sehr gut.
Der Ton C ist ursprünglich definiert durch eine Schwingung pro Sekunde mit der physikalischen Einheit Hertz für Frequenzen. Das ist so wie ein Kilogramm oder ein Meter. Das wäre auch die Grundfrequenz klassischer Musik, und warum die heute ausgerechnet C heißt, kann ich grad garnicht sagen.
Am Keyboard soll das C vor allem individuell helfen sich überhaupt mit Musik und den Tasten zurechtzufinden. Dieser Umstand ist nicht allgemein bekannt und soll auch dem Publikum eher egal sein. Der am Keyboard klar definierte Klangraum beginnt also ganz unten mit einem sehr, sehr tiefen C und endet ganz oben mit einem C. Und genau in der Mitte ist ‹Das Mittere C›. Das Mittlere C empfinden viele Menschen als besonders leicht zu erkennen und beschreiben seinen Klang als angenehm. Das ist ein Orientierungston an klassischen und auch an modernen Tasteninstrumenten.
Dieses Mittlere C nenne ich den absoluten Orientierungston. In vielen Musikschulen für Anfängerinnen und Anfänger klebt dort schon ein kleiner Punkt irgendwo auf der Taste. Von da aus gehen links die Töne runter vor allem für die linke Hand und rechts davon gehen die Töne rauf für meistens die rechte Hand. Das a' ist dann ein relativer Orientierungston und wird dem Publikum manchmal sogar extra gezeigt.