das zweite jahr

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der neckar.. manchmal ein reißender fluss, manchmal ein stilles gewässer, wechselt er seine farbe von grün, türkis über braun bis schwarz wenn er ganz still steht und anfängt zu gären wie sumpfiges altwasser. die reißenden ströme zur schneeschmelze und nach gewittern sind schlammig gelbe lemfarben.

jetzt fragt ihr euch, so ihr das lest, was das eigentlich mit rock zu tun hat, und diese frage ist nicht ganz unberechtigt – rock, was ist das.. das ist lärmende musik, jede menge sex, ströme von bier und ab und zu ein joint, rock das ist völlig auszurasten im pogo oder an der gitarre oder am schlagzeug, rumgröhlen nach schweiß stinken und von innen heraus brennen wie die sonne mit vier millionen grad. rock ist rock.. sowas gibts im  schwabeländle nicht hier gibt es nur das schaffe und das schaffe.. wenn sie hier wirklich mal versuchen echten spaß zu haben, dann verkleiden sie sich als bayern und benehmen sich wie die sau. das cannstatter frühlingsfest ist das treffendste beispiel dafür, es gibt am neckar keine eigene spaßkultur. man macht hier viel für kinder und da hört man auch vieles lachen, aber schon die jugend liegt drogensüchtig in der ecke, verrichtet nur arbeit oder schafft es irgend etwas freudloses zu studieren.
es gibt hier auch ein zwei bands, die eigentlich nicht schlecht sind, aber auf deren konzerten hab ich schon hausverbot, weil ich nen pogo gestartet, rumgegröhlt, bier verkippt und anscheinend schon verheiratete mädchen geknutscht habe. sie hassen mich.. das ist auch kein wunder, denn sie hassen mich nicht deswegen, sie spüren wie ich sie verachte. sie sind all das, was ich nicht sein will, strebsame musiker, ehrgeizige kneipenwirte, die drei euro für ne flasche bier verlangen und regelmäßig ihr geld zählen.
sie sind die alternative szene hier, aber in meinen augen sind sie eifersüchtige versager.
und dann gibt es noch die kunstis, eher so hippies, die mit einer gewissen elitären hochnäsigkeit versuchen sich da, wo es irgendwas zu erleben gibt, beliebt zu machen.
also ist es vollkommen aussichtslos, rock ist tot, und ich bin hier um meinen weg zu finden. punk bleibt punk.